Prints → Weltkrieg 1914-1918
Mit Blick auf das Jahrhundertgedenken zum Beginn des Ersten Weltkriegs hat die Badische Landesbibliothek bereits im Jahr 2013 100 Bücher und Broschüren aus den Jahren 1914-1918 digitalisiert. Sie stammen aus badischen Verlagen oder beziehen sich auf das Kriegsgeschehen in Baden. Das Spektrum der Digitalisate reicht von amtlichen Denkschriften zu wirtschaftlichen Maßnahmen während des Kriegs über Kriegspropaganda, Kriegslyrik und Kriegspredigten bis hin zur Darstellung der Kriegserlebnisse von Badenern an der Front und in Gefangenschaft. Die Mangelwirtschaft der Kriegsjahre dokumentieren Kochbücher wie das „Badische Kriegskochbüchlein“ von Emma Wundt, Gustav Schmids „Anleitung zum Braten, Backen und Kochen mit Schmid'schem Streckfleisch“. „Der Kriegsschuh“ ist eine Anleitung zum Anfertigen und Ausbessern von Stiefeln und Hausschuhen nach dem Kursus „Kriegs-Schuhfürsorge“ des Nationalen Frauendienstes in Frankfurt am Main. Auf das Schicksal der Kriegsbeschädigten weisen Titel hin wie die „Einarm-Fibel“ der Einarmschule in Ettlingen und das Mannheimer Nachschlageblatt „Die Unterbringung der Kriegsblinden“. Auch Heidelberger Doktorarbeiten zu Kriegsthemen haben wir für Sie digitalisiert wie jene über „Zwei Fälle von Handgranatsplitterverletzung des Auges“ oder über „Die Haftung des Militärfiskus für Unfälle beim Betriebe von Militärkraftwagen insbesondere in den okkupierten Gebieten des jetzigen Krieges“.
Im Rahmen der Ausstellung „Schlaglichter. 100 Bücher des Jahres 1918“ wurde die Sammlung im Jahr 2017/18 noch einmal vermehrt. Der Krieg als Lesestoff, auf den die Verlage Ende 1914 ihre Programme umgestellt hatten und der ihnen zunächst beträchtliche Zuwachsraten beschert hatte, blieb trotz der allgemeinen Kriegsmüdigkeit auch im Jahr 1918 noch ein einträgliches Geschäft. Kriegserlebnisberichte und Kriegstagebücher als zeittypisches Genre erschienen massenhaft. Die Mangel- und Ersatzstoffwirtschaft brachte immer neue und erfindungsreiche Ratgeber zu den Themen Ernährung oder Kleidung hervor. Die Durchhalte-Propaganda eroberte auch den Bereich des Kinder- und Jugendbuchs. Das unstillbar gewordene Bedürfnis nach Auslandserfahrung dagegen erfüllten die zahllosen, gut verkäuflichen Reisebücher. Ende 1918 zeitigten die sich überschlagenden revolutionären Ereignisse eine Flut politischer Broschüren, die steuernd in das Weltgeschehen eingreifen sollten. Die Exponate der Ausstellung werden Ihnen hier digital angeboten.
Sämtliche Drucke der digitalen Sammlung „Weltkrieg 1914-1918“ sind im Volltext durchsuchbar.