Cap. 35. durd Voas Rinder habe ausgebreitet, 333ſtandt von Gott/ als man denn heuttges Tages ſolche Do⸗cores findet/ die nichts mehr von Gottes Wohnung undWeſen wiſſen/ als dieſe Thurn-bauer/ und bauen in ih:rer Kunſt alleſamt(auffer dem Senſualiſchen Wiſſen) andieſem hohen Thurn/ koͤnnen nirgend Hinaus zu Gott fom:men/ darum zancken ſie am Bau/ ein jeder ſaget wie ereher und beſſer zu bauen ſey/ und koͤnnen doch nimmermehrelnes werden/ denn ſte haben ſich alle zu tode daran gebau⸗et/ biß der HErꝛ einen Waͤchter ſchicket/ und ihnen wet-ſet/ daß es ver gebens iſt/ daß ſie thn nicht in der Hoͤhe fin⸗den werden/ ſondern daß er mitten unter den Buchſtabenſſt/ und ſie ihn nicht gekandt Haben,67. Deſſen wir uns freuen/ daß die Zeit gebohren iſt/daß wir vom Thurn zu Babel ſind abgefuͤhret worden/ undden H. Gott in der Senſualiſchen Sprache ſehen moͤgen/Hallelujah: Der Thurn iſt zerbrochen und uͤmgefallen/ dar⸗an ſich unſere Båter Haben zu tode gebauet/ und den nichtna W 4ausgebauet haben; deſſen Grundt ſoll nicht mehr gelegetwerden weil die Erde ſtehet: Saget der Geiſt der Wunder.68. Die verborgene Geheimniß des Thurns und zer⸗eStheileten Sprachen tſt dieſes: Die Menſchen hatten dieSenſualiſche Sprache des H. Geiſtes in eine ſtumme Formgefaſſet/ und brauchten das geformte Wort MenſchlichesVerſt andes nur in einer Form/ als in einem Gefaͤſſe: Cieredeten nur mit dem Gefaͤſſe/ und verſtunden nicht dasWort Gottes in ihrer eigenen Senſualiſchen Zungen/ daßGott ſelber im redenden Worte des Verſtandes wehre/wie auh noch auff heute dergleichen geſchiehet und iſt.69. Nun aber hatte ſich Gott mit ſeinem Worte in dasMenſchliche Bilde im Anfange der Schoͤpffung einver⸗leibet/ als in die Eigenſchafſten der Senſuum, und woltenicht ſtum̃ oder in einer eintgen gefaſten Form ſeyn: Wellaber alle Dinge im Wachſen/ Sahmen und Erndte ſte⸗hen/ ſo war jetzt die Zeit der Bluͤthe des MenſchlichenBaumes/ da ſich der Geiſt der Sentuum in ſeinen Eigen⸗ſtchaften mit der Bluͤth herfuͤr thaͤte/ und die Eigenſchafſtendurch die Bluͤth ausfuͤhrete/ und aus der Bluͤth in Fruͤch⸗te; und wis nun ein jede Bluͤth am allereuſſer ſten undhoͤchſten des Harms dder Zweyges am Baume grer HalmſichSOEAOT a