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Berlin , 26. Januar.

Karl Peters der ehemalige Reichskommifsar von Ost» akrika, der nach seinem Scheiden aus dem Staatsdienste viele Jahre in London gelebt hat. nimmt zur Frage der Riederringung Englands in der Tägl. Rundschau das Wort. Dr. Peters versichert, das nachfolgende Stimmungs» bild zuverlässigen Gewährsmännern zu verdanken:

In London lebt man noch beute ähnlich wie im Frieden. Die Ernährung ist reichlich und gut. Knar^ ist nur der Zucker, und man ist oft gezwungen, mindestens Mi 10 Schilling Waren einzukaufen, will man ein Pfund Zucker in einem Laden bewilligt erhallen. Diese Erpressung ist «nmerhin erträglich. Die Preise sind gewiß gegen die Friedenszeit gestiegen, aber nicht wesentlich. Man beginnt zwar letzt auch in England zum Lebensmittelkarten-Snstem uberzugehen. aber nicht aus der Not des Augenblickes heraus, sondern in Fürsorge für die kommenden Jahre. England ist demnach zu einem langen Kriege entschlossen und hat den ethischen Sinn unseres Friedensangebots vollkommen mißverstanden. Die Furcht vor den Zeppelinen ist geschwunden, fest die Adwehrmaß- »ahmen so gut wirken. Offenbar hat man unserseits aus unzelliger Schonung den richtigen Augenblick verpaßt., Der Engländer fürchtet einzig und allein den «rcksichtslosen V-Boot-Krieg, scheint aber nicht zu glauben, daß Deutschland sich hierzu entschließen wird. Jedenfalls empfindet der einzelne Engländer jedes versenkte Handels- schrff von einiger Größe als Stich ins Herz. Er ist sich eben darüber klar, daß die beste Lebensmittelvorsorge nichts »elfen kann, wenn die englische Handelsflotte zerstört und damit auch die Munitionszufuhr unterbunden wird. Der heutige Munitionsverbrauch gestattet keine endlose Lar- Arge. und die Vernichtung der Handelsflotte wurde England seiner wichtigsten Erwerbsquelle für die Zukunft berauben. Das sind die beiden Stellen, an denen England für die Kriegführung und die Zeit nach dem Kriege sterblich ist. Daneben soll nicht übersehen werden, daß die er­höhten britischen Verlustlisten von der Westfront in den be­ttoffenen Kreisen ein gewisses Nachlassen der Kriegsstimmung erzeugt haben.

Peters schließt diese Mitteilungen mit der Nach­bemerkung:Ich teile diese Angaben hier öffentlich mit, weil ich dies für meine vaterländische Pflicht halte. Es lohnt sich nicht, sich nebelhaften Vorstellungen hinzugeben. Politisch am törichst, ist ein nicht auf Tatsachen be­gründeter Optimismus? Der Vollständigkeit halber wollen wir unsererseits noch bemerken, daß Dr. Peters den eifrigstenAlldeitjchen" .ugezählt werden darf.

Taktlosigkeiten aus der Neuorientierung.

Die Feuilletons derFranks. Ztg." sind berüchtigt. Abgesehen von den Artikeln rein wissenschaftlichen Inhalts, bei denen es sich nicht um eine ethische, soziale oder re­ligiöse Tendenz handeln kann, dient das Feuilleton des Frankfurter Börsenblattes ausschließlich der Nihilisierung alles geschichtlich Gewordenen, soweit es sich na­türlich nicht um die Schutzidee des Privateigentums handelt. Vor den Kassenschränken macht die Revolutio- nierung des Frankfurter Blattes Halt; hier wird das geschichtlich Gewordene respektiert. Aber sonst gibt es kein Gebiet, das von den Feuilletonisten des Frankfurter Blattes nicht mit ätzender Lauge bekleckert wird. So bringt das Blatt in einer seiner letzten Nummern einen geistreichen" Artikel aus der Feder Aug. Niemanns, der durch seine UeberschriftKetzereien" das feuilletonistische Tändeln über sittliche Verurteile andersten und die Fein­schmecker für literarische Bosheiten und elegant eingewik- kelte Zoten kitzeln soll. Eine solcheKetzerei" gestattet sich das Blatt durch eine Parallele zwischen Kaiser Karl V. und Martin Luther . Es heißt da, nachdem Karl V. als Schwerblüter mit einigen ungeschichtlichen Aphorismen angespritzt ist. von Luther u. a.:

Dem Kaiser Karl V. verwandt an Gemütsart war sein Gegner Luther , der aus dem großen Bierkrug trank und den Teufel sah. Er steckte die Leute mit seiner Reue und Buße an, Vorstellungen, die dem Wahn entstammen, man hätte ein richtiges Urteil über die Vergangenheit, wo man doch nicht einmal sich selbst « der Gegenwart kennt."

Das sind so die Präludien für die kommendeNeu- orientierug", wann der große Blick von Bassermann bis Scheidemann die liberale Weltanschauung in allen Gebieten unseres geistigen und politischen Lebens ver­wirklicht haben wird.

Daß man derartige Schamlosigkeiten, die bewußt vorgetragene Verhöhnungen des sittlichen Gefühlslebens Hunderttausender bedeuten, in der Zeit des Burgfriedens riskiert, beweist, wie sicher sich die Leute derFrankfurterZeitung " ihrer Besitztitel fühlen. Wenn die preußische Regierung dem Landtag ein Gesetz vorlegt, das der Be­festigung der Fideikommisse dient und hunderttausend Bauerngüter vor den Praktiken des Güter­schlächters schützen soll, dann wird das mit tönenden Worten als einBruch des Burgfriedens durch die Re­gierung" bezeichnet. Hunderttausende evangelischer Christen aber darf man wahllos in ihren Gefühlen kränken und beleidigen. Das ist keine Störung des Burgfriedens. Der Vorgang beweist, wessen wir uns von den Leuten zu versehen haben, die im Dunstkreis derFranks. Ztg." und desBerl. Tagblatts" das deutsche Volk der Kultur der Neuorientierung entgegenführen wollen. A. R.

SW dem Srohherzogtum.

Karlsruhe , 29. Januar 1917.

* Die Bad. Kriegeroloseziehung mußte der gleichzeitig großen Konkurrenz wegen auf 27. April verlegt werden, wie uns das Bankhaus Götz mitteilt.

* Löschung von Strafen im Strafregister. Aus Anlaß des Geburtstags des Kaisers hat der Großherzog bestimmt, daß alle noch nicht gelöschten Vermerke über die bis zum 27. Januar 1917 einschließlich von badischen Zivilgerichten zuerk nnten oder gegen An­gehörige des badischen Gendameriekorps militärgerichtlich ausgesprochenen, sowie über die bis zu dem bezeichneten Tage durch Verfügung badischer Polizeibehörden festge­

setzten Strafen im Strafregister gelöscht werden, wenn der Bestrafte keine andere Strafen erlitten hat, als Ge­fängnis bis zu einem Jahre einschließlich oder Festungs­haft bis zu einem Jahre einschließlich oder Arrest oder Haft oder Geldstrafe oder Verweis, allein oder in Ver­bindung mit einander oder mit Nebenstrafen, gegen den Bestraften nach dem 27. Januar 1907 bis zum 27. Januar 1917 nicht wieder auf Strafe wegen eines Ver­brechens oder Vergehens gerichtlich erkannt ist.

* Höchstpreise für Kälber und Kalbfleisch. In teilweiser Abänderung der Bekanntmachung vom 10. August 1916 hat das Großh. Ministerium des Innern bestimmt: Die Stallpreise bei Kälbern dürfen für einen Zentner Lebendgewicht höchstens 95 Mk. betragen. Die Höchstpreise für Kalbfleisch bei der Abgabe an den Ver­braucher dürfen für ein Pfund nicht überschreiten: für alle Stücke mit Knochenbeigabe, die einschließlich der ein­gewachsenen Knochenteile nicht mehr als 25 Prozent des Fleischgewichts betragen, 1.80 Mk., für Schnitzel ohne Knochenbeigabe 2.50 Mk. Die Bestimmung tritt sofort in Kraft.

^ Im 80. Lebensjahre verstarb am Freitag hier der der frühere langjährige Leiter des Karlsruher Volksschul­wesens, Hofrat und Stadtschulrat a. D. Gustav Adolf Specht. Von 1876 bis 1905 versah er das Amt des Rektors der städt. Volsschulen. Die Entwicklung des Karlsruher Volksschulwesens ist innig seiner Person ver­knüpft.

* Großh. Hoftheater Karlsruhe . Die. 30. A. 33. Boccaccio. 7'/«10. Mi. 31. A.. 32. König Lear. 6-/-IO. Do. 1. Febr. B. 33 Lobetanz. 7'/«IO. Sa. 3. 39. Sondervorst. Ein­maliges Gastspiel des Kgl. Preuß. Hofopernsängers Josef Schwarz. Rigoletto. -/-8'/«IO. So. 4. nachm. 2 Uhr. 40. Sondervorst. Besonders ermäßigte Einheits­preise: Im weißen Rößl. 2-,«5. Abends -/-7 Uhr. C. 32. Die Fledermaus. -/-7-/-IO. Mo. 5. B. 34. Zum erstenmale: Doppelselbstmord (Anzengruber). 7-/-IO. Am Montag, den 5. Februar, beginnt der Hauseinzug des Abonnements für das 3. Vierteljahr.

Eppelheim bei Heidelberg , 25. Jan. Durch einen irrsinnig gewordenen russischen Kriegsgefangenen wurde der hier wohnhafte Landsturmmann Johann Sauer im Wachlokal überfallen und durch Bißwunden im Gesicht erheblich verletzt. Durch rasches Eingreifen anderer Landsturmleute konnte Sauer von dem Irrsinnigen be­freit werden.

Aus dem Unterland. Bei der diesjährigen Wein­versteigerung des Winzervereins Deidesheim wurden durchweg Rekordpreise bezahlt. Der geringste Preis war 4300 Mk. für 1000 Liter, der Durschnitt per Liter 56 Mark. Die Deidesheimer Riesling Auslese brachte es jedoch auf 13100 Mk. für 1000 Liter.

Billingen, 25. Jan. Die kälteste Nacht ist bisher die Nacht zum Mittwoch gewesen. Hier wurden 14 Grad Kälte nach Röaumur gemessen. Die Brigach hatte eine Eisdecke.

Lörrach , 25. Januar. Die schweizerische Grenze wurde gestern mittag 12 Uhr für den Verkehr ge­schlossen.

" Der Kaiser.

Wiederum begingen wir das Fest des Geburtstages unseres Kaisers, zum drittenmale im Weltkriege. Kaiser Wilhelm vollendete sein 58. Lebensjahr, er steht im 29. Jahre seiner Regierung. Als er im Dreikaiserjahre 1888 zur Regierung kam, da befürchtete man, der junge, ener­gische Kaiser werde die Langmut seines vor wenigen Monaten entschlafenen Großvaters den Uebergriffen und Anmaßungen unserer welschen Nachbarn gegenüber nicht besitzen und mit jugendlichem Eifer dem alten Erbfeind die Spitze bieten. Diese Befürchtungen sind nicht einge- trossen, denn in den folgenden Jahren hat sich der neue Herr als Friedefürst in des Wortes edelster Bedeutung bewährt. Er hat dafür gesorgt, daß unser Vaterland zu Wasser und zu Lande die Wehrmacht hat, die es zu seiner Verteidigung braucht, dennwer da hat, der muß gerüstet sein," darüber hinaus ist er aber nicht gegangen, unsere Armee sollte nicht zu Eroberungen und Angriffen dienen. Auch im Innern wollte der Kaiser den Frieden unter den Ständen; unter seiner Aegide ist die soziale Gesetzgebung so ausgebaut worden, daß sie mustergültig für die ganze Welt wurde. Sie ist in der Folgezeit eines jener Mittel geworden, dem Deutschland seine Kraft verdankt, jetzt im Weltkriege den Anstürmen der Feinde in Ost und West zu trotzen.

Kaiser Wilhelm war in allen seinen Lebensjahren eine Persönlichkeit, der des Volkes Herzen in Liebe und Verehrung entgegenschlugen. Man kannte ihn als einen Fürsten , dessen Streben dahin ging, sein Vaterland groß und stark, sein Volk glücklich zu machen und ihm alle Segnungen des Friedens zukommen zu lassen. Als dann unsere Feinde den Frieden brachen, ist die Liebe und Verehrung für seinen Kaiser beim deutschen Volke noch gewachsen. Tenn es hatte Gelegenheit zu sehen, wie sein Herrscher durch die glänzenden Gaben des Geistes, durch ein reiches Gemüt, durch christlichen Sinn und ein ehrliches Wollen bergehoch über die Regenten und über die Staatsmänner der feindlichen Länder em- porragt. Das Friedensangebot, das Kaiser Wilhelm in dem Zeitpunkte machte, als die Kr.egslage für die Mittel­mächte so günstig war wie nie zuvor, hat ihm die Herzen auch derer erobert, die bisher weniger monarchisch empfanden, als es die Mehrheit des Volkes getan hat. Diese Schranken sind jetzt auch gefallen und einmütig und geschlossen steht darum an dem Tag. an dem der Kaiser ein neues Lebensjahr beginnt, das gesamte deutsche Volk hinter ihm. Wie aus einem Munde klingt an dem Geburtstage unseres Kaisers das Gebet zum Himmel empor:

Gott schütze und segne Kaiser Wilhelm II!

Der Unruhestifter Europas -

Eine Großmacht, die bei der Verteilung der Welt gleichgültig und untätig bleibt, würde sehr bald von ihrem Nebenbuhler überholt sein; sie würde ihren Rang und ihre materielle Wohlfart schnell schwinden sehen. Sie schritte nicht voran, während die anderen sich entwickeln und größer werden. Sie würde sich also mit der Stö­rung des Gleichgewichtes zwischen den Mächten einver­standen erklären und eines Tages Gefahr laufen, ihr Opfer zu werden. Kolonialkriege liegen deshalb öfter im nationalen Interesse; sie sind deshalb nicht immer unge­recht und unmoralisch."

Gewiß hat das ein Deutscher geschrieben, um damit nach zuweisen, wie die wachsende Zahl seiner Landsleute das deutsche Volk über die Grenze drängte und auf den Weg der Kolonisation trieb? O nein, das wäre ein Irrtum. Die Zeilen rühren von einem Franzosen her und haben in seiner Heimat derart Billigung gefunden, daß seine Schrift preisgekrönt wurde. Daß sie noch andere ebenso offenherzige oder wenn man den französischen Cha­rakter kennt platt selbstverständliche Bekenntnisse ent­hält, versteht sich von selbst. So z. B., alle wahren französischen Kriege seien auch Kreuzzüge gewesen, d. h. nachdem der Präsident der glaubenslosen Republik den Glaubenskrieg wieder für hoffähig erklärt hat, Kriege für eine Idee. Dem zurückgebliebenen deutschen Denken will allerdings nicht recht eingehen, weshalb die Men­schen einander bekriegen und töten sollen, bloß weil sie über verschiedene Fragen verschiedener Meinung sind. Wir werden drüben ja wohl mittelalterlich genannt das hervorstechendste Kennzeichen der Schattenseite des Mittelalters, das in tausend Hinsichten viel besser und brauchbarer war als sein Ruf, war doch gerade jene Glaubens ausschließlichkeit, die so oft zu Kampf und Tod führte. Es will doch scheinen, als ob die französische Demokratie tief, ganz tief in Mittelalterlichkeit stecke. Worüber übrigens niemand, der sie länger studiert, auch nur einen Augenblick im Zweifel bleibt. So waren auch, immer nach demselben preisgekrönten Schriftsteller, die Kriege Ludwigs XIV . und sogar Napoleons Kreuzzüge: wenigstens, das ist echte französich-mittelalterliche Be­weisführung, glaubten seine Soldaten, sie kämpften für die Freiheit der Welt. Dieser Glaube entscheidet.

Wer entscheidet aber darüber, ob der Kreuzzug ein wahrer französischer Krieg? Ganz einfach der Aus­gang. Siegt der Franzos, so siegt dieIdee", für die der Kreuzzug unternommen ist; unterliegt er, so war es eben kein wahrer französischer Krieg. Dafür findet sich leicht ein Sündenbock wie s. Z. der dritte Napoleon, und das französische Volk steht bald wieder, und sei es unter dem ersten Poincare, zum nächsten Kreuzzug bereit, wie wir es 1914 erlebt haben.

Nur gewinnt es den Anschein, als ob sich auch dieser Kreuzzug doch wieder nicht als wahrer französischer Krieg enthüllen werde. Wer ist dann Sündenbock? Poincarö Briand oder der russische Bundesge­nosse? Oder, es ist schwer auszudenken, aber doch nicht ganz unmöglich: der gme, treuherzige John Bull , der sich doch mehr schont, als der französische Blutverlust billigen kann?

Dies Frankreich hat sich bei der Verteilung der Welt sehr tätig gezeigt und daraus tatsächlich neue Kraft und Selbstbewußtsein in seine Zukunft geschöpft. Deshalb ist das Nehmen von Kolonien und wären es auch Staaten mit einer vielhundertjährigen Vergangen­heit, wie z. B. Marokko, erlaubt. Geht die überquellende Volkskraft Deutschlands in afrikanischer Sandwüsten oder in Tropengebiete gänzlich undisziplinierte Stämme, so ist es Raubsucht und die zivilisierte Welt wird zum Kreuzzuge gegen sie aufgerufen.

Aber die zivilisierte Welt hält noch immer diese Nation und ihre unerträglichen Ansprüche nicht für das, was sie sind: nämlich die Unruhestifter und geckenhaftesten Wortmacher Europas . Und das bleibt eine der seltsamsten Erscheinungen des Krieges!

Die Schweiz ein Vorbild in der Nationalitätenfrage.

Schweizer Brief.

Eine unschöne, für die moralische Gesundheit der Schweiz verderbliche Gedankenströmung, zeigt sich in einer ausgesprochenen Selbstüberhebung, die immer deutlicher hervortritt. Es ist die Meinung, daß die Schweizer besser und klüger seien als andere, daß das Schweizervolk die anderen Völker zu beleben und zu leiten, seinen Staats­gedanken in die Welt zu tragen habe. Man kann wirk­lich schon von einem eigentlichen schweizerischen Impe­rialismus sprechen."

Keine Angst, dies Urteil hat nicht ein Deutscher, sondern ein aufrichtiger Schweizer formuliert, der sich einmal vorgenommen hat, der in seinem Lande üppig wuchernden Legendenbildung wenigstens in einem Punkte entgegenzutreten. Wir dürfen in Deutschland gern davon Kenntnis nehmen, weil diese Arbeit sich vor allem gegen die von der Ententeverbrüderung in der ganzen Welt betriebene, also deshalb doch wohlpopuläre" Nichtach­tung und Herabsetzung deutschen Lebens und Wesens richtet. Daß dabei gelegentlich auch einmal Späne aus deutschem Holz gehauen werden, soll uns nicht weiter kümmern, denn dieser unerschrockene Schweizer , der seinen eigenen Landsleuten so tapfer die Wahrheit sagt, trifft bei seiner Kritik stets auch wirkliche Fehler. Es ist der­selbe Schmidt, der neulich schon an dieser Stelle genannt werden konnte, und seine neueste Schrift, die deutlicher und deutscher oder muß man hier sagen deutsch­schweizerischer? ist als alle seine früheren Veröffent­lichungen, heißt:Die Schweiz , ein Vorbild in der Na­tionalitätenfrage?"

Die Antwort, die Schmidt gibt, ist ein glattes Nein, und ihre Begründung ist eine kräftige Abrechnung mit jenemDünkel" auch dies Wort braucht der Schweizer