geb. 1863 in Chashniki; gest. 8. November 1920 in Warschau
Land
Russland ; Jüdischer Kulturkreis
Beruf
Schriftsteller ; Ethnologe
Weitere Angaben
Russisch-jüdischer Publizist und Dramatiker; erhielt traditionell jüdische Ausbildung und absolvierte eine Schlosser- und Buchbinderausbildung; früh widmete er sich der Aufklärungsliteratur und schloss sich der russischen Narodniki-Bewegung an, war einige Zeit als Privatlehrer tätig; als Exilant Aufenthalt zunächst in Bern, später Paris; nach Ausbruch der Revolution 1905 Rückkehr nach Russland, wo er seine literarische und politische Tätigkeit entfaltete; verfasste zahlreiche Erzählungen, Novellen und Dramen aus dem chassidischen Leben in jiddischer Sprache; Sammler folkloristischen Materials und Gründer der historisch-ethnographischen Gesellschaft in Wilna; um 1910 Hrsg. der Zeitung "Der fraynd" in Petersburg; im 1. Weltkrieg organsisierte er für die jüdischen Soldaten und Notleidenden Hilfe und bereiste die zerstörten östlichen Provinzen; nach 1918 Aufenthalt in Wilna, später und bis zu seinem Tod in Warschau; weitere Pseudonyme S. Vid’bin, Z. Sinanni und S. Sinani