aller Schmälerungen war ihm das tägliche Sinken der ihm von ſeinen Eltern anerfallenen K. X. Staatspapiere und der Stillſtand faſt aller zinszahlungen. Er ruft Gott als Zeugen an, daß er lieber den Irrwahn einer Beförderung, alsdie Demütigung dieſes Ge ſtändniſſes ertragen hätte. Es war eben damals und bis zu der von uns erlebten Inflation eine Schande, kein Vermögen zu be ſitzen. Das heute die Verarmten tröſtende Gefühl, daß Reichtum doch gar zu oft mit dem Gdium unehrlichen Erwerbes belaſtet ſei, wird leider mit vielem Anderen bald wieder vergeſſen ſein. Am 22. Mai 3807 iſt Gehl dann mit einer Gehaltszulage von J0o fl zumwürklichen Geheimen Rath mit dem Rang in der zweyten Claſſe erhoben worden. Eine weitere Gehaltszulage von 350 fl iſt am 23. Oktober j8j0 und eine abermalige von 373 fl am 23. Jan. 834 bewilligt worden. Gehls Bruchſaler Tätigkeit im Dienſte des Fürſtbiſchofs Aug. von Limburg Stirum iſt nach Umlauf von nicht ganz 6 Jahren mit ſeiner Nobilitierung belohnt worden. Zugo Damian Erwein, des heiligen römiſchen Reiches SHraf von Schönborn-Buchheim-Wolfs thal zu Wieſentheid hat ihn mit Urkunde d. d. Mainz den 29. März 788*aus römiſch Kaiſerlicher und Königlicher Macht und Ge walt Vin die Ehre und Würde der römiſch Kaiſerlichen Maje ſtät und des heiligen Reichs Pfalz- und Sofgrafen erhöhet und ge ſetzet,daß er ſich von nun an ſeiner römiſch Kaiſerlichen Majeſtät und des heiligen Reichs Pfalz- und Sofgrafen nennen, ſchreiben, auch aller Ehren, Privilegien und Freiheiten, deren andere HSof und Pfalzgrafen im Römiſchen Reiche und ſeiner Raiſerlichen Majeſtät Erbkönigreichen, Fürſtenthümern und Landen zu genieſen haben, ſich erfreuen könne. Für die Ausfertigung der Urkunde hat Gehl am 7. April 3788an die Sochgräflich Schönborniſche Canzley zu Mayntz 45 flurheiniſch bezahlt. Unterſchrieben aber hat er ſich nach wie vor mit ſeinem ehrlichen NamenC. J. OGehl und auch ſeine Wachkommen haben von dem Adelsprädikat keinen Gebrauch gemacht. Ob und inwieweit C. J. Gehl die ſonſtigen 21s Die Urkunde iſt von der Beſitzerin Frl. Luiſe Oehl in Uarlsruhe im Ueller ihres Vater⸗ gefunden und für das vom Verfaſſer gegründete Schloßmuſeum in Bruchſal zur Verfügung geſtellt worden. Auf dem roten Samtumſchlage iſt das geſtickte Wappen Oehls aufgenäht. Die Arone iſt mit Steinen beſetzt. Die Bolzkapſel birgt das Siegellackwappen der Familie Schönborn. 215 Haiſer Leopold hatte mit kaiſerl. Diplom d. d. Wien den 29. Jan. 1665 den Philipp Erwein von Schönborn ſamt allen deſſen ehelichen Leibeserben und deren Erbenserben und Nachkommen in den Herren- und Grafenſtand erhoben und ihm und deſſen hinterlaſſenen Söhnen und deren ehelichen männlichen Leibeserben die vollkommene Macht und Gewalt erteilt,ehrbare, redliche und qualifizierte Perſonen zu Pfalz- und Hofgrafen[: zu latain Comites palatini:Izu machen,nicht anders, als wenn ſie von ſeiner Kaiſerlichen Majeſtät ſelbſten unmittelbar damit begabet worden wären. 300