Funktionen eines Hof- und Pfalzgrafen ausgeübt hat, iſt aus den hier benützten Akten nicht erſichtlich. Er hatte nämlich als ſolcher Macht und Gewalt, daß er im Wahmen und an Statt ſeiner römiſch Kaiſerlichen Majeſtät Perſonen, die er nach vorhergegangener Prüfung für tauglich und geſchickt erachtet, zu Notarien, offenen Schreibern und Richtern kreiren und machen möge. Auch hatte er die Macht,Manns- und Weibsperſonen unedlen wie edlen Stan des, jedoch mit Ausnahme der Fürſten, Grafen und Freiherrn, die 1 außerhalb der heiligen Ehe gebohren ſind, zu legitimiren, ſie in die Würde und Ehre des ehelichen Standes zu erheben und von ihnen alle Makel aufzuheben, ſo daß ihnen ihre uneheliche Geburt weder inn⸗ noch außerhalb Gerichts fürgehalten, auch ſie in keinem Falle ſolcher entgelten, ſondern zu allen Ehren, Würden, Jünften andwerkern und Aemtern wie andere von Vater und Mutter ehelich gebohrene angenommen und zugelaſſen, nicht minder ihrer Vater und Mutter Nahmen, Stand, Schild, Selm und Kleinod zu führen nicht gehindert werden ſollen. Ferner konnte erVormünder oder Pfleger, ſo von andern erwählt, gegeben oder geſetzet worden, beſtätigen oder dieſelben ſelbſten ſetzen und verordnen, auch ſie wie der aus rechtmäßigen Urſachen entſetzen. Und endlich hatte er Gewalt und Freiheit, der freien Künſte und Wiſſenſchaften Doc tores, Cicentiatos, Magiſtros, Bacalaureos und Poétas laureatos zu kreiren und ihnen die gewöhnlichen Jeichen und Kleinode im Nahmen und an Statt ſeiner Kaiſerlichen Majeſtät zu ertheilen. Natürlich mußte er diejenigen,die er alſo kreiren und beehren wollte, zuvor hinlänglich prüfen, ob ſie würdig ſeien und die zu einem ſolchen Stande oder Grade erforderliche Geſchicklichkeit und Wiſ ſenſchaft beſitzen.Solche alſo von ihm kreirte Doctores, Licen tiati, Magiſtri, Bacalaurei und Poéten waren befugt, auf allen und jeden Univerſitäten zu lehren, zu leſen, zu disputiren und andere dergleichen actus zu üben, auch ſich aller Freiheiten, Rechte und Ge rechtigkeiten zu bedienen, als wären ſie auf den Univerſitäten zu Wien, Paris, Bononien, Padua, Piſa, Löwen, Ingolſtadt, Xölln, Prag, Leipzig, Tübingen, Selmſtadt, Roſtock, Wirzburg, Jena, Gieſen, Marburg und Strasburg kreirt und promovirt worden. Auf einem dem Adelsdiplom als Muſter für auszufertigende Dienſtpatente beigelegten, ſonſt unbeſchriebenen Pergamentblatt ſteht am Kopf in kalligraphiſcher Ausführung 302