Undank verfolgt, mit Grobheit oder gar noch mit Vorwürfen über meinen beſten Willen beladen zu meinen lieben Büchern in die Ein ſamkeit flüchtete, o, da wird mir wieder Ruhe, Seiterkeit, ja ſogar oft noch ſtille Belohnung für die Martern aller Arten, womit mich der Unſinn von Menſchen gequält hat. Willy Andreas ſagt über C. J. Gehl:Beim übergang an Baͤden ſtand er im Ruf eines braven, auch ſchöngeiſtig veranlagten Beamten. Daß ihm aber bei ſeiner Aufnahme in den Dienſt Karl Friedrichs, wie üblich nur der nächſt niedere Rang erteilt wurde, als den er vorher bekleidet hatte, kränkte den empfindlichen Mann, der ſich von jeher leicht zurückgeſetzt fühlte. Er meinte, als Katholik nicht vorwärts zu kommen und ſah ſich daher bereits nach einem Poſten in der habsburgiſchen Monarchie um. Eine nicht ganz glücklich ver laufene Miſſion, die ihn während des Feldzugs gegen öEſterreich ins franzöſiſche Lager führte, trug nicht dazu bei, ihn zu fördern. Gehl huldigte den rationaliſtiſchen Ge danken, jedoch in einer milderen Färbung, als der radikale Benzel. Willy Andreas unterſchätzt die Bedeutung Oehls. Er war mehr als ein braver Beamter. Und wenn bei zum Teil weltgeſchicht lichen Aktionen das von Gehl Abb. 119: Das Buber'ſche Baus Kaiſer⸗ ſtraße Nr. 185, in welchem Uaufmann Louis Oehl zuerſt ſein Geſchäft hatte. Erbaut von den Architekten Unoderer& Haunz 1865/66. angeſtrebte Ziel nicht erreicht worden iſt, ſo war die Unfrucht barkeit ſeiner ſtaatsmänniſchen Betätigung nicht in der Unzuläng lichkeit ſeiner Kräfte, ſondern in der Logik der ſittlichen Weltord nung begründet. Die Tragik Gehls beruht in dem Umſtand, daß er die beſte Kraft ſeines bewegten Lebens für ein Staatsweſen einſetzen mußte, das ſeiner Konſtruktion nach der Rollektivauflöſung ver *Geſchichte der badiſchen Verwaltungsorganiſation und Verfaſſung in den Jahren 1802 bis 1818, I. Bd. Der Aufbau des Staates im Suſammenhang der allgemeinen Politik. Leipzig 1915.