ſind. Am Abend des 28. Januar 3809 erſchien bei Staatsrat Gehl der ofbildhauer Xaver Marchand mit der Anzeige, daß nunmehr nicht nur die Sälfte, ſondern ſchon über die Sälfte der Arbeit an den jo Kapitälen gefertigt ſey und zur Einſicht bereit ſtehe. Er bat um eine Abſchlagszahlung von 400 fl, bekam aber nur zoo fl ange wieſen. Am 9. April 380g zeigt er an, daßdie J0 Stück Capitäler fertig ſind. Oberbaudirektor Weinbrenner habeſeinen vollkom menen Beyfall hierüber bezeugt.Von einem ſolchen Kenner, wie dieſem berühmten und einſichtsvollen Mann Anerkennung zu fin den, ſei ſein Wunſch geweſen,und deßwegen auch und nicht zum bloßen Verdienſt und Brod ſondern beſonders um Ehre und Repu tation habe er gearbeitet. Er habe aber an der Arbeit eingebüßt und verloren, und er hoffe, daß man ihn durch weitere Arbeit ent ſchädige. 900 fl hatte er bis dahin erhalten, joo fl ſtanden noch aus. Am 35. April 3809 beſtätigt Architekt E. Oehl, daß Marchand mit den jo joniſchen Kapitälen fertig ſei und ihm abzüglich der erhal tenen Vorſchüſſedie accordirte Summe von joodo fl ausbezahlt werden könnte. Die joniſchen Kapitäle der äußeren Vorhallen, di alſo Marchand gemacht hat, ſind einer ſpäteren Renovation zum Gpfer gefallen. zwei von dieſen Kapitälen ſollen noch bis vor nicht langer Jeit im Sof der Kirche geweſen und von dort nach der techn Sochſchule verbracht worden ſein. Eines davon iſt dort noch vor handen und hier abgebildet.(Abb. 339.) Es liegt zurzeit im nörd lichen Binnenhof des Aulagebäudes. Am jo. Januar 3830 ſchreibtHofſtukador Tobias Günther: Pochdenenſelben iſt es hochgeneigteſt bekannt, daß hinſichtlich der in die katholiſche Kirche zu fertigenden Capidaile zwiſchen mir, den Hofbildhauer Marchand und dem Sochlöblichen Kirchenvorſtand ein ſchriftlicher Accord zu Stand gekommen iſt, wobei wir bei Über nahme der zu fertigenden Arbeit durch den Herrn Gberbaudirector Weinbrenner in unſerer Forderung incluſive der Materialien auf 50 fl herabgeſtimmt wurden. Damals war uns die Gröſe der Ca pidailen nicht ſo berechnet und angegeben, wie dieſelbe jetzo bei Be ſichtigung des durch mich, den Endes gehorſamſt Unterzogenen ge fertigten einen Stücks angegeben wird. Im Anfang hieß es nicht anders, als daß die zu fertigende Capidaile etwas höher als die in Grosherzoglicher Schloßkirche ſeyn dürften; nun aber wird meine ſchon gefertigte Arbeit und ohnerachtet die Größe über meine Er wartung ausgefallen iſt, gänzlich verworfen, wo wir denn natür 464