bittet„Obergerichts Advocat Zäuſer“ noch einmal um Aktenein—ſicht, was ihm aber abgeſchlagen wird. Am 3. Vov. 1828 legt erdie Bitte der in bedrängten Umſtänden hinterlaſſenen Witwe desHofmalers Sandhaas zu Darmſtadt„um Auszaͤhlung eines Reſtgut—habens ad 45 fl für von ihrem verſtorbenen Gatten gefertigte Ar⸗beit! vor mit dem Erfolg, daß ihr über die Forderung hinaus 6 flangewieſen wurden. Alſo auch Sandhaas war ein Märtyrer, dergelebt, geliebt, gelitten und gearbeitet hat, ohne den Seinen undder Nachwelt etwas zu hinterlaſſen. Übrig bleibt nur der aus denAkten hier ausgegrabene Nachruhm.Am 33. März 1839 iſt der Maler Ludwig Gepp von Rappolds⸗weiler im Elſaß, ein Gehilfe von Sandhaas, in der Stephanskirchevom Gerüſt gefallen und am zo. März geſtorben. Das Großh. Po⸗lizeiamt wollte für die Verpflegung im Bürgerlichen Spital proTag 40 Kr. und für 19 Tage 32 fl 40 Kr. requirieren. Das mini—ſterium des Innern Kathol. Kirchen Section hat beſchloſſen,„mankönne, da die Arbeiten in der Katholiſchen Kirche an den MahlerSandhaas und reſp. den Bau Meiſter Berkmüller in Akkord be—geben ſeien, keine Verbindlichkeit einſehen, hierorts die Zahlung zuübernehmen, ſondern müſſe dem Polizeiamt der Reſidenzſtadt Karls—ruhe überlaſſen, den Rückgriff auf jenen zu nehmen, welcher dieSchuld des fehlerhaften Gerüſtes trage“. Als Gehilfen von Sand—haas werden in den Akten noch erwähnt die Maler Kreuzer und08Wer heute den Spuren dieſer damals ſo heiß umſtrittenen undſchickſalsreichen Ausmalung nachgehen wollte, würde in der Kircheauch nicht mehr einen Pinſelſtrich der ehemaligen Dekoration er⸗blicken. Wozu alſo der Streit? Solche Dinge ſind in der Regelkurzlebig und vergänglich, und ſie fallen bei Renovationen einemneuen, modernen und nicht immer beſſern, oft auch recht ſchlechtenGeſchmack zum Gpfer, wenn nicht zufällig ein konſervativer Geiſtdas überkommene Kunſtgut in der vom Tagesgeſchmack unberühr—ten Erkenntnis ſeines Kunſtwertes der Nachwelt zu überliefern weiß.Eine Vorſtellung von der von Weinbrenner entworfenen und unterſeinen Augen entſtandenen Dekorationsweiſe gibt nur noch die Li⸗thographie von P. Wagner Abb. 342 S. 487.zus Akten Aathol. Oberſtiftungsrat Uarlsruhe. Den Bau und die Unterhaltung der kathol.Kirchen- und Schulgebäude dahier de 1764 Vvol. IVII.