Vorerinnerung. -t Menrere Phänomene haben den Verfaſſer dieſer Briefe überzeugt, daſs die Gränzen, welche die Kri- tik der reinen Vernunft zwiſchen Dogmatismus und Kriticismus gezogen hat, kür viele Freunde dieſer Philoſophie noch nicht[charf genug beſtimmt ſeyen. Trügt er ſich nicht, ſo iſt man im Begriff, aus den Trophäen des Kriticismus ein neues Syſtem des Dog- matismus zu erbauen, an deſſen Stelle wohl jeder aufrichtige Denker das alte Gebäude zurückwünſchen möchte. Solchen Verwirrungen, die für die wahre Philoſophie gewöhnlich weit ſchädlicher ſind, als das allerverderblichſte, aber dabey conſequente, philo- lophiſche Syſtem, in Zeiten vorzubengen, iſt zwar kein angenehmes, aber gewiſs ein nicht unverdienſt- liches Geſchäft. Der Verfaſſer wählte die Brief- form, weil er glaubte, ſeine Ideen in dieſer deutli- cher, als in einer andern Form darſtellen zu kön- nen: und um Deutlichkeit muſste er hier mehr als irgendwo belſorgt ſeyn. Sollte der Vortrag entwöhn⸗ ten Ohren hier und da zu ſtark ſcheinen, ſo erklärt der Verfaſſer, daſs nur die lebhafteſte Ueberzeugung von der Verderblichkeit des beſtrittenen Syſtems ihm diele Stärke gegeben hat. .