Karlsruhe Febr. 1917 Hochverehrtester Herr Pfarrer! Die Frage wo meine Schrift als kleines Heftchen gedruckt werden soll hat sich nun gelöst und es ist Aussicht vorhanden, daß der Verlag von Diederich, in Jena es übernimmt. Als ich das Manuskript zu Ende schrieb habe ich vor allem an den Falkenverlag gedacht und da es damit nicht gieng, hat ein Freund sich an Diederichs gewendet und so ist es wohl der Beste Verlag der sich dafür finden ließ Für Ihre gütigen Bemühungen bei Müller u Fröhlich sage ich Ihnen meinen besten Dank. Die Sache hat sich halt inzwischen so ent- und verwickelt. Die Schwarzwäldergeschichte von J. Henninger hat mich außerordentlich angeheimelt, der Sterngucker könnte ganz gut ein Vetter von mir sein oder ein Onkel. Ich schicke Ihnen hier die schöne Geschichte wieder zu indem ich Ihnen danke daß Sie mir dieselbe mitgetheilt haben. Es ist jetzt doch gar eine traurige Zeit, die arme wahn- witzige Menschheit leidet jetzt nicht nur durch Hunger sondern auch durch die unerhörte andauernde Kälte Wann wird sich der Liebe Gott überaus erbarmen! Möge es Ihnen und den lieben Ihrigen gut gehen, so gut wie es bei den Verhältnissen möglich ist. Meine Schwester grüßt mit mir herzlichst. Ihr ergebener Hans Thoma