Bernau i Baden 6 Juli 1898. Lieber Herr Bierbaum! Immer noch bin ich in Bernau und werde Ende dieses Monates wieder nach Oberursel gelangen. Dort würde ich dann eine und die andre Zeichnung die noch unbekannt ist zu- sammen suchen um sie dem"Quickborn" zu überweisen. Also in den ersten Tagen des August würde ich so weit sein. d.h. werde ich die Sachen an Sie schicken! Ihr Poritrait das Sie mir schickten ist ganz vorzüglich und ich danke Ihnen bestens. Mein Vorhaben hier oben alte Dinge in der Natur neu zu malen ist ziemlich durch den Regen vereitelt worden. Es war fast immer noch wenn es nicht regnete zu kalt um draußen zu sitzen, Freund Sonne hat alle Kraft verloren! zum Professor bin ich zu wirklich jetzt geworden es ist ein ganz merkwürdiges Gefühl und wer weiß ob ich nicht mir selber bald Opposition machen werde. Ein ge- wisser Zwiespalt will jetzt schon sich oft zeigen. Der gute Freund Eiser hätte sich aber doch gefreut wenn er diese Anerkennung noch erlebt hätte. Nun freue ich mich wieder sehr auf das gregelte Schaffen in Frankfurt. Ihnen u Ihrer Lieben Frau die herzlichsten Grüße von aus Allen Ihr Hans Thoma