Karlsruhe März 1916. Sehr geehrter Herr Dr. Benz! vielen Dank für die Zusendung Ihrer Blätter für deutsche Art u Kunst, die ich schon gleich bei ihrem Erscheinen mir angeignet habe und mich darüber freute, ich glaube daß ich Ihre Renessanz Betrachtung im richtigen Sinne verstehen kann und so Ihnen beistimmen kann; auch freute es mich unter den verkündern deutscher Kunst auch den Rembranddeutschen zu finden, der war und bleibt eine geheimnißvolle Persönlichkeit, seine große und nach meiner Meinung fast krankhafte Sorge war verborgen zu bleiben. So z. B. hat er mir als er den Rembrand fertig hatte ein fast feierliches Versprechen abgenommen daß ich es niemand sagen wolle daß er der Verfasser sei, ich habe die Versprechen getreulich gehalten, auch dann noch als alle Welt mir sagte daß Langbehn der Verfasser sei der Philosiph mit dem Ei den ich gemalt habe— Langbehn war ein paar Monate in Frankfurt weil er wie er sagte einmal mit einem Künstler den er anerkenne als deutscher persönlichen Umgang haben möchte. Er war in dieser Zeit fast jeden Tag bei mir im Atelier und Haus, wir verstanden uns sehr gut und ich kannte seinen Rembrand eigentlich schon aus seinen Gesprächen ehe er gedruckt war. Langbehn hatte in seiner Natur
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