Frankfurt a M. 22 Januar 1898, Lieber Röth! Sei mir nicht böse daß ich so lange nicht an Dich schreibe aber es war über Weihnachten u Neujahr so viel Unruhe um mich daß ich ganz nervös würde Gott sei Dank war es nichts unangenehmes was all die Unruhe brachte aber ich bin jetzt von vielen Seiten stark in Anspruch genommen u freue mich jetzt schon wenn ich am Main wieder der Stadt entfliehen kann in die Oberursler Stille. Der letzte Sommer hat uns allen gut gethan auch Agathe ist wieder fast ganz her gestellt ob gleich so Nervenzustände gernen lang sich hinziehen besonders gut ist es der Mutter bekommen. die Nachricht daß dein Bruder krank ist hat mich recht betrübt ich weiß wohl