diese Rastlosigkeit u Geschäftigkeit bringt mich über manches Hinweg in meiner Ver- einsamung.— All dies erleichtert mir auch u macht mir den Aufenthalt in Karlsruhe lieb die große Güte und herzlich gnädige Theilnahme die das Großherzogspaar an allem nimmt was mich betrifft— es ist gerade zu rührend mit welcher zarten Aufmerksamkeit sie an mich denken.— So z. b: schickten sie an den beiden schon ver- flossenen Jahrestagen des Todes meiner Frau Blumen auf das Grab nach Frankfurt etc.— auch an meiner Kunst nehmen sie lebhaft verständnißvollen Antheil. Ich achte es auch noch für ein Glück meines Lebens, daß ich in ich darf wohl sagen, nähere Bz- ziehung zu diesem edeln Fürstenpaare treten durfte. Daß Dein Schwiegervater so rüstig arbeitet freut mich sehr: so etwas freut einen um so mehr je älter man sellst wird. Kommst Du nicht einmal nach Karlsruhe— es thut einem öft gut wenn man sich herausmacht— ich sage das freilich obgleich ich mich auch fast gar nicht mehr zum Fortgehen entschließen kann. Mit den besten Grüßen u in alter Freundschaft Dein Hans Thoma
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