München den 9. Mai 1893. Lieber Thoma! Mein letzter Brief an Dich ging so in der Hetze, daß ich gar nicht dazu kam. mehr persöchliches zu berühren. Du schriebst mir von einer neuen Tempera farbe aus Dresden, mit der Du maltest (Du wirst jetzt wohl in Dresden oder Berlin sein und nicht zum Schreiben kommen können) Gelegentlich sei so gut und theile mir mehr von der Sache mit, ich thät halt so gerne auch in Tempera sündigen; sobald ich meinen grossen Auftrag hinter mir habe, was allerdings vor November nicht sein kann— besonders wenn ich allenfalls nächste Woche doch nach Italien gehe— mein Bruder ist noch nicht zurück, doch erwarte ich ihn nächste Woche.
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