Freiburg i/B. den 12. Febr. 1924. Tußlingerstr. 7. Verehrter Meister. Ich weiß nicht, ob es etwa an- maßend von mir ist, Ihnen meiner Familie und meinen Dank für alles was Sie uns durch Ihre Werke gegeben haben, auszusprechen, und diesen Dank noch durch Übersendung meines formlosen Büchleins zu unterstreichen, aber der Wunsch dazu ließ mich nicht los und so nehme ich mir heute die Freiheit. Es ist ja eine Eigentümlich- keit vieler Menschen, sich einem großen Künstler, der ihnen selbst und seinem Volke viel gegeben hat, auch persönlich nahe zu füh- len und so bitte ich, unseren Dank auch mit dieser entschuldigenden Erklärung freundlich aufzunehmen. Wenn wir uns hätten leisten können, die Basler Ausstellung mit zu be- suchen, so wäre die innere Spannung da- durch wohl gelöst worden, die sich nun auf diese Weise Luft macht. Wenn ich hoffen darf, daß dieser oder jener Absatz meines Büchleins, als von einem norddeutschen, vor 22 Jahren hier zugewanderten Kaufmann ohne literarischen Anspruch als Dank an die zweite Heimat geschrieben, Ihnen, sehr verehrter Meister, eine kleine Freude bringen wird, so wäre ich sehr glücklich darüber. In dankbarer Verehrung und Ergebenheit Gustav Langhoff
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