Karlsruhe, den 18. Oktober 1919. Roonstraße 4. Ew. Excellenz! Hochverehrter, teuerster Meister! Meinen Glückwunschbrief zum Geburtstag werden Eure Excellenz empfangen haben& ich beehre mich heute meinem Verspre- chen gemäß die von mir veröffentlichten Festdichtungen Eurer Excellenz vorzulegen. Leider hat die Badische Presse mein Gedicht nicht gebracht, weil sie schon mit einem anderen Gedicht versehen war& überdies, wie man mir schrieb, Nachdrucke aus der"Badischen Landeszeitung" bei den veränderten Verhältnissen nicht in Frage kämen. Anscheinend spielen politische Motive mit herein& paßte Ihnen wohl mein"Heimweh nach der Alten guten Zeit" nicht! Um so mehr freut mich, Ihnen, geliebtester, großer Meister, mein Festgedicht nun in dem mir so lieb gewordnen,"Wächter" in würdigem, festlichen Deutsch& mit dem herrlichsten Bildschmuck gegenüber vorlegen zu dürfen. Ei- getlich war mir die Ehre gedacht, zufolge Ersuchens Wilhelm Koschs, dies Bild für den„Wächter“ von Eurer Excellenz zu erbitten. Da ich aber da- mals einen Rückfall meines Leidens hatte und mit 40,5 Grad Fieber zu Bett lag, im Sommer dieses Jahres, so konnte ich den ehrenvollen Auftrag nicht voll- ziehen& habe mich selbst dadurch der Freude beraubt, die Radierung im Original zu sehen; nun sehe ich sie doch in einer guten Nachbildung.— Parcus wollte im„Wächter" noch ein noch ein zweites Ge- dicht auf Ew. Excellenz von mir bringen. Es war schon angenommen,
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