Kinder- und Hausmärchen. Die Bremer Stadtmusikanten / The Bremen town musicians / Town Musicians of Bremen / Les Musiciens de Brême / Los músicos de Bremen / Os músicos de Bremen / I musicanti di Brema / Bremenski gradski svirači / Muzykanci z Bremy / Stadsmusikanterne fra Bremen / De Bremer stadsmuzikanten / Bremen Mızıkacıları / Bymusikantene fra Bremen / De tappra stadsmusikanterna / Bremenin soittoniekat / Bremeni linna moosekandid / Bremenski mestni godci / Bremenskie muzykanty / Buremen no ongakutai
Weitere Angaben
Zeit- und Sachbezug: Bezüge zu latein. Tierepen sowie Tiermärchen aus dem 12. (Nivardus) bzw. 15./16. Jahrhundert (Hans Sachs). Als direkte Quelle nennen die Grimms zwei Erzählungen aus dem Paderborner Land (vermutlich Familie von Haxthausen). Die Geschichte von der Besetzung eines Hauses und der wiederholten Vertreibung der Besitzer ist älter als das Motiv des musizierenden Esels (Mittelalter). – Inhalt: Ein Esel, ein Hund, eine Katze und ein Hahn - die altersbedingt ausgedient haben - schließen sich zusammen, um in Bremen als Stadtmusikanten ihr Glück zu finden. Als sie des nachts eine Bleibe suchen, finden sie im Wald ein Häuschen - das jedoch als Räuberversteck dient. Nachdem die Tiere mutig ins Haus eingedrungen sind und die Räuber wiederholt erschrecken, dass diese Reißaus nehmen, bleiben sie in dem Haus wohnen. Thema ist die Undankbarkeit der Menschen, wobei sich die Tiere doppelt rächen: einmal durch die Flucht vor den Besitzern, zum zweiten durch die Vertreibung der Räuberbande - wobei sie mit ihrem markanten Auftritt menschliches Aussehen nachahmen. – Überlieferung: An Stelle 27 der KHM, im ATU an Stelle 130 (Tiere auf Wanderschaft). Vielfach adaptiert, insbes. für die Bühne und den Funk. Die charakteristische Tierpyramide ist das am häufigsten verwendete Motiv für Märchenfigurationen und -darstellungen (Skulpturen, Scherenschnitte, Karikaturen, u.a.). Ähnlich ist L. Bechsteins "Undank ist der Welt Lohn".
Freiburg, Br. : Ring Dr. u. Verl., 1. Jahrgang, Nummer 1 (3. Juli 1946)-1. Jahrgang, Nummer 20 (7. September 1946) ; 2. Jahrgang, Nummer 3 (11. Januar 1947)-9. Jahrgang, Nummer 45 (15. April 1954), 1946-1954