Titelvarianten
Reineke Fuchs : in 12 Gesängen / Reineke Fuchs : 12 Gesänge / Reynart le Goupil / Reinecke le Renard / Le Renard / Van den Vos Reynaerde / Reineke el zorro / Roman de Renart / Ravaszdi Róka / Reynard, the fox / History of Reynard, the fox / Raineke Foux / Michel Räf / Reinuvader-Rebane / Lapinas Reinekis / Rejneke Lis / Lis Przechera / Kitune no raineke / Rajneke-Lys
Weitere Angaben
Zeit- und Sachbezug: Als Vorbild dienten diverse hist. Tierfabeln und Gottscheds Bearbeitung; G. besaß zudem 56 Radierungen aus der Reineke-Fuchs-Serie Allart van Everdingens. Das Epos beinhaltet Bezüge zur Franz. Revolution und Kritik an der Feudalordnung. / Inhalt: Tierepos in 12 Gesängen. Die Tiere halten Gericht: Reineke Fuchs wird dort in Abwesenheit wegen Betrugs, Vergewaltigung und Mordes angeklagt und, nachdem die nach ihm ausgeschickten Boten Bär Braun und Kater Hinze an seiner List gescheitert sind, von seinem Vetter Dachs Grimbart überredet, sich zu stellen. Zum Tod verurteilt, bezichtigt Reineke seinen eigenen Vater, Grimbart, Braun und Wolf Isegrim eines Mordkomplotts gegen den König und wird auf sein Versprechen, Nobel den zu dessen Finanzierung vorgesehenen Schatz zu verschaffen, in Gnaden entlassen. Auf neue Anklagen gegen Reineke hin beschließt der König einen Feldzug gegen ihn. Reineke berichtet Grimbart auf dem Weg dorthin von weiteren seiner Verbrechen, rechtfertigt diese aber im Kontext einer in allen weltlichen und geistlichen Ständen schlechthin unmoralischen Welt. Tatsächlich spalten seine Einlassungen vor Gericht das höfische Publikum, zumal Reineke das Königspaar nicht nur auf seine und seines Vaters Verdienste um das Reich hinweist, sondern es wieder mit einem Schatz lockt. Von Isegrim dennoch zum öffentlichen Zweikampf gefordert, besiegt Reineke den Wolf durch List und wird daraufhin von König Nobel zu seinem Kanzler erhoben. G., der sich eng an die Vorlage hielt. entlarvt den klugen, egoistischen und gerissenen Fuchs als den letztendlich ehrlichsten Protagonisten dieser Satire. / Überlieferung: Erschien erstmals 1794. Zu G.s Lebzeiten wenig beachtet, wurde es im 19. Jahrhundert vielfach aufgenommen und adaptiert. Illustrationen u.a. von Wilhelm Kaulbach, Johann Heinrich Ramberg, Lovis Corinth und Joachim Dunkel.
Entstanden
1793
Erschienen
1794
Autor
Goethe, Johann Wolfgang von