Titelvarianten
Im Moor / Das Kind / The Boy on the Moor / The Little Lad in the Fen
Weitere Angaben
Zeit- und Sachbezug: Letztes Gedicht innerhalb des "Heidebilder"-Zyklus, der die Wechselbeziehung zwischen Natur und Mensch thematisiert. - Inhalt: Ein junger Knabe ist in der nebligen, dunklen Heide- und Moorlandschaft den Bedrohungen der Natur ausgesetzt. Überall bricht der Boden auf, grässliche Visionen zeigen sich und bedrängen ihn: der Gräberknecht, der Fiedler Knauf, die Wiedergängerinnen, der Spinnlenor und die "verdammte" Margreth. Sehr dicht gewebt sind die akustischen Signale: Aus der Spalte zischt und singt es, das Röhricht knistert, es raschelt, rieselt, knittert, pfeift unter den Sohlen, das Kind hört Seufzer aus der klaffenden Höhle etc. Zwischen diesen Polen der Rationalität des schulischen Wissens, im Bild der an den Körper gepressten Fibel, erschreckender Emotionalität und Irritation durch Figuren des westfälischen Aberglaubens organisiert die Autorin ihre Vorstellungen von der Auflösung der Landschaft und Natur, die jeweils damit korrespondieren, was Heimat im realen und übertragenen Sinn bedeuten kann. - Überlieferung: Erschien zunächst 1842 im "Morgenblatt" und 1844 in der Gedichtsammlung. Zählt heute zu den bekanntesten Gedichten von D.-H. Zahlreiche Adaptionen bis in die Gegenwart.
Erschienen
1842
Autor
Droste-Hülshoff, Annette von