Titelvarianten
Kinder- und Hausmärchen. {Der Froschkönig / Der Froschkönig oder der eiserne Heinrich / The Frog Prince / El príncipe rana / O Príncipe Sapo / El rei granota / Le Roi Grenouille ou Henri de Fer / Il principe ranocchio / De kikkerkoning / Żabi król / Konn-kuningapoeg / Grodprinsen / Froskekongen / A békakirály / Kurbağa Prens / Kralot na žabite / Sammakkokuningas ja rautainen Heikki / Kaeru no ôsama / Qingwa wangzi / Prins qūrbāghe
Weitere Angaben
Zeit- und Sachbezug: Urfassung von 1810 von W. Grimm. Fassungen von den Familien Wild, Haxthausen und Hassenpflug. Parallelen zu der Variante "Der Froschprinz" (1815). Als älteste Quelle diente "Complayant of Scotland" von J. Bellenden (1548). – Inhalt: Beim Spiel mit der Goldkugel fällt der Königstochter diese in den Brunnen. Da taucht ein Frosch auf und verspricht, die Kugel zurück zu holen; allerdings nur, wenn sie Bett und Teller mit ihm teilt und ihn zum Freund nimmt. Der Frosch holt die Kugel, aber die Königstochter läuft davon. Am Abend kommt der Frosch zur Schlosstür und erinnert an ihr Versprechen, was sie widerwillig vor ihrem Vater bekennt. Er isst von ihrem Teller und trinkt von ihrem Becher; als er jedoch verlangt, in ihrem Bett zu schlafen, wirft sie den Frosch an die Wand, woraufhin sich dieser in einen jungen Mann verwandelt - er war einst von einer Zauberin verwünscht worden. Nach dem Willen ihres Vaters führt er die Königstochter als seine Gemahlin in einer Kutsche in sein Königreich. Während der Fahrt springen Heinrich, dem treuen Diener des jungen Königs, aus Freude über die Erlösung seines Herrn mit lautem Krachen die drei eisernen Ketten entzwei, die er (der „eiserne Heinrich“) sich hatte um sein Herz legen lassen, als sein Herr in einen Frosch verwandelt worden war. In der Fassung von Haxthausen verlässt der Prinz nach seiner Entzauberung zunächst die Königstochter und vergisst sein Versprechen, sie zu heiraten, woraufhin sie ihm verkleidet nachreist. Erst als die Reifen um ihren Leib zerspringen, erkennt er seine wahre Braut und führt sie heim. – Überlieferung: In den KHM an Stelle 1, laut Märchenindex ATU 440 (Ehemann, Amor & Psyche). Allein im deutschsprachigen Raum existieren über 30 verschiedene Varianten. Durch jüngere Adaptionen seit Ende des 19. Jhs. hat sich die Erlösungshandlung durchgesetzt, durch welche sich der Frosch nach einem Kuss verwandelt (W. Busch). Bildliche Darstellungen erst ab Mitte des 19. Jhs., seitdem aber kontinuierlich beliebtes Motiv in der Kunst (W. Crane, A. Anderson, W. Klemke). Moderne Adaptionen parodieren das Märchen häufig, gelegentlich unter Verwendung der "umgekehrten Erlösung" (aus dem Prinzen wird ein Frosch).
Erschienen
1812