Epoche: Romantik / Zeit- und Sachbezug: "Belsatzar" ist eine Ballade von Heinrich Heine aus dem Jahre 1820, wohl angeregt durch Byrons "Vision of Belshazzar". / Inhalt: Das Gedicht orientiert sich an einer biblische Erzählung aus dem Buch Daniel: Belsazar, König von Babylon, lästert Jehova, den Gott der Juden. Daraufhin erscheint eine geheimnisvolle Flammenschrift an der Wand. In der Vorlage enthüllt der Prophet Daniel das Menetekel als Urteil Gottes, in Heines Version hingegen tritt der Prophet nicht auf und der Sinn der rätselhaften Schrift bleibt unverständlich. Dennoch wird Heines Belsatzar von seinen eigenen Knechten getötet. / Überlieferung: "Belsatzar" gehört zu dem zwischen 1817 und 1821 entstandenen Gedichtzyklus "Junge Leiden", der 1827 im "Buch der Lieder" erschien. Liedhafte Vertonungen von Robert Schumann 1840 (op. 57), G. A. Nicolai 1870 (op.18) und Carl Orff 1911 (op.10, Nr.1). Übersetzungen: englisch, französisch, spanisch, italienisch, tschechisch, niederländisch.