Bruchstück zur Geschichte der Dagoberts Burg in Meersburg Der fränkische König Childebert hatte ums Jahr 870 den Bischofs Sitz Vindonissa nach Constanz verlegt. Chlotar dessen Sohn hatte alle Besitzungen das fränkischen Reiches wieder unter seinem Szepter vereiniget nach seinem im Jahr 628 erfolgten Tod theilte sich zwar das Reich wieder unter sein Söhne Dagobert und Aribert allein da lezterer bald mit Tod abgieng so gelangt Dagobert zum Besitz des ganzen Fränkischen Reiches. Nach der Zeichnung ältere Geschichtschreiber, War Dagobert eine schöne männliche Gestalt, von lebhaften, muthvollen Geist, dessen Kraft und Gewandtheit sich in allen ritterlichen Uebungen glänzend an den Tag legte. Wärend seiner Jugend, zeigte er Spuren eines nicht gemeinen Verstandes, die oft unterbrochen wurden von Aeusserungen eines verwarlosten Gemüthes, das unverzeihliche Blößen gab. Bey Regsamkeit seiner Eitelkeit, allenthalben äußerlich zu glänzen, blieb oft die Schattenseite seines Charakters, Geitz und Habsucht unverdekt. Solange Pipin sein Major Domus und Arnulf der Bischof von Metz seine Rathgeber waren, wurde das Reich glücklich verwaltet. Dagobertshausen wo er eine Kirche baute, die Abtey Weissenburg die er stiftete Clingenmünster das er dottirte, der Leuchtthurm in Meersburg den er zum Besten des wechselseitigen Verkehrs der östlichen und Westlichen Provinzen Austrasiens herstellte, endlich der von 30 Bischöfen, 34 Herzogen, 72 Grafen sanctionirt Codex allemanischer Gesetzgebung*), sind Monumente seines großartigen Wirkens die nach 1214 Jahren vom Daseyn Dagoberts zeugen. Dagobert starb den 17ten Jänner 644 *) Der Codek veter: leg. enthielt die Gesetze der Bayern (Lex Salica ) der Völer am Rhein-Maaß(Ripuaria) der Allemanier(Lex Allemanica)