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Schloss Krauchenwies 8 Septbrs 1838.
Abschrift. Hochwolgebohrner! Für Ihre gefällige Bemühungen und Theilnahme in der betreffenden Angelegenheit, habe ich Ihnen vor allem zu danken: In Erwiederung Ihres Schreibens vom 1ten erhalten den 5ten d. M. habe ich im Allgemeinen zu bemerken: Daß nunmehr bey Uns in allen künftigen Anstellungen bloß Geldbesoldung gereicht wird; indessen die begünstigung eintritt, daß dem Angestellten verstattet ist 12 bis 16 Scheffel Vesen , gegen den Etatpreis von 4 fl. und 6 bis 16 Klaffter Holz in dem regulirten Preise von 4 fl. 48 xr jährlich zu beziehen. Wohnung wird dem Director und Collegial Räthen in Miethe gegeben, gegen billigen Pachtzins. Für Früchte und Holzbedarf, wesentliche Artikel, dürfte somit eine Familie gedekt sein. Gemüß Gärten sind von der Herrschaft zu pachten. Das Leben ist hier nicht gerade wolfeil; doch hier die meisten Besoldungen der Collegiat Räthe von 1000 bis 1500 fl. Ein Gymnasium ist 1/4 stunde von der Stadt. Im Besondern habe ich zu bemerken, daß wohl beyderseits wird gewunschen werden, sich zu sehen, bevor verbindliche zusicherungen erfolgen. Manches wird sich vielleicht durch mündliche besprechung bereinigen, wenn die persönlichkeiten sich gegenseitig conveniren. Weinburg wäre wol der geeigneteste Ort um sich zu sehen. vom 20ten oder 25 Septbrs an, bis gegen den 6ten Octobers bin ich bestimmt da zu finden. Wenn wirklich Hr. Hassenpflug ernstlich beabsichtiget in meinen dienst zu tretten; so bin ich bereit etwa dreissig Louisd'ors an seinen Reisekosten, her und zurük beizutragen. Von einer ganz unbefangenen Person, welcher die Projecte nicht bekannt sein konnten, habe ich über H. Hassenpflug des Guten viel gehört; als einzige Schatten- seite wurden mir indessen geschildert: sein etwas beharrliches auftretten für Handhabung seiner Meinung, Vollzug seiner Anträge, und zu wenige Beachtung anderer Ansichten, als der seinigen, im allgemeinen eine Herrschsüchtigkeit und Hang für Begünstigung seiner Günstlinge, auch sein hang zum Pietismus.