warum denn immer Krieg sein und alles mit der schneide des schwertes gemacht werden soll? hat doch das auch sein verdienst, wenn man ein merkwürdiges buch entdekt und nach seinem besten wissen und können, bekannt macht: vermag es ein anderer besser zu machen; so tue er es, lasse aber dabei den ersten in ruhe. Gewiss, hätte ich von ferne nur anden können, daß Lachman lust hätte das buch herauszugeben, ich würde Greith nicht angetrieben haben, das gedicht druken zu lassen; denn ich wusste recht gut wie wenig er hierin zu leisten im stand ware; aber mir schwebte das schiksal das Straßburger codex vom Gregorius vor augen und sinne und so glaubte ich vor allem zu rettung des textes wirken zu müssen so viel ich konnte. von Hr. Greith aber war eben so wenig zu erwarten, daß er hiebei guten rat annemen, als daß er seine abschrift an einen andern abtretten würde: übrigens finde ich ebenfalls nicht recht daß Lachmann seinen text so nude et crude, one alle bevorwortung, herausgiebt, daß er gar keine rechenschaft ablegt über die von im vorgenommenen verbesserungen, und nicht einmal anzeiget, wo er die von der Christina abweichenden lesarten hergenommen. Die welt ist heut zu tage so diplomatisch geworden, daß sie überal durch urkunden beruhiget werden will!. Nun habe ich es noch mit Jacob und Lachmann wegen des Hartmann von Westerspül auszufechten; dies werde ich aber brieflich und nicht öffentlich tun; denn, nil agit exemplum, quod litem lite resolvit! ire oposition beruhet auf einem non ens, auf einem adelichen ministerialen eines weltlichen herren von Aue; es hat aber weder in Baiern , Schwaben , noch Franken, wo dieser geschlechts name vorkömmt, nie einen herren von aue weltlichen standes gegeben, der einen ritterlichen dienst manne gehabt hätte, da sie sämmt- lich selbst nur edelknechte waren und folglich in demselben heerschilde begriffen wie Hartmann, auch sind die schwabischen Hr. vn Owe(und diese gehet es doch zunächst an) erst am ende des vorlezten iarhunderts in den freiherren stand erhoben worden; da hingegen die äbte von Reichen- au schon vor 700 iaren fürsten des Reiches waren, und einen lehenhof von mer als 400 edeln hatten; Reichenau aber hiess und heisset noch auf den heutigen tag κατ' εξοχήν, die Aue. Die beschreibung der insel und des klosters darauf, und Gregors unterredung und unterhandlung mit dem abte, haben mich aufs neue in meiner meinung bestärkt, da ich die Reichenau und das ehemalige Kloster leben dort, aus meinen iugend iaren so gut kenne, wie meine eigene stube.