vor kurzem ein reicher Berliner buchhändler durch ein par tage meine bücher und handschriften durchgegangen und mir, obschon er kaum den hundertsten teil derselben kann gesehen haben, eine schriftliche versicherung zurükgelassen hat, laut er welcher bereit seie mir ieden augenblik 10.000. Preuss. Thaler, d. i. 17500. flor. rheinisch. dafür bar zu bezalen. er reiset iezt im obern Italien ; kommt aber warscheinlich auf seinem heimwege wieder über hier, und soll, nach der empfelung eines meiner Berliner freunde, ein ganz rechtlicher und zuverlaessiger mann sein er versicherte mich offenherzig, daß ich von der Preuss: regierung wol ein beträchtliches mer erhalten dürfte; er aber als antiquar auch gewinn rechnen müsse. Kann nun ein solcher handelsmann mir sogleich 10/M P. Taler bare zalung anbieten; so glaube ich nicht gescholten zu werden, wenn ich meine katalogisirten bücher, die saemmtlichen handschriften und urkunden, meinem Fürsten und Herren für den gleichen preis zu überlassen bereit mich erklaere. Will nun mein gnadigster Füerst und Herr mir gestatten, wenn nicht alle; doch einen von mir anzugebenden teil diser kaufsgegen- staende, für die noch übrige warscheinlich ser kurze zeit meiner lebens tage zu benuzen; so würde ich solches als eine ausgezeichnete gnade ansehen und verdanken. Die zal der gedrukten bücher, worunter viele seltene Incunabeln, betragt zwischen 10: bis nahe an 11.000. Die zal der handschriften gegen 300. Die zal der Urkunden, unter welchen auch Carolingische, gegen tausend. Carolingische urkunden sind schon zu 2. bis 300 fl. bezalt worden. mein Nibelungen Codex kostet mich 250. Ducaten in Gold. mein Theuerdank auf Pergament, gilt in Paris 1200. lt wie das brod auf dem laden. mein wunsch ist, daß dise sachen in meinem vaterlande bleiben.