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von Oesterreich und Tyrol. den 3ten dec. Es wurde daher zwischen diesen Beiden verabredet, daß Letzterer ein Turnier auf einem freien Platze außer der Stadt, im Brüel genannt, veranstalten, und der Pabst zu gleicher Zeit verkleidet in das benachbarte Dorf Gottlieben reiten, und von da zu Waßer nach Schaffhausen , damals einer Stadt des Herzogs, reisen, solle. Dies Vorhaben ward auch in soweit glücklich aus- geführt, daß der Pabst ungefährdet dahin kam, und der Herzog von Oesterreich ihn daselbst aufsuchte; allein die Flucht ward sogleich entdeckt, und plötzlich eine Kirchenver- sammlung gehalten, und darin beschloßen, daß der Pabst, zurückehren und förmlich abdanken solle, was auch nach vorgängiger Unterhandlung geschah: denn berief der Kaiser den Herzog vor die Versammlung der damals anwesenden Fürsten des deutschen Reiches, durch welche er nicht nur seiner vom Reich herrührenden Lehen ent- setzt; sondern auch im Fall der Nichterscheinung in die Acht des Reiches erklärt wurde. Der Herzog erschien nicht, und der Kaiser gab den Schweizern den Auftrag sogar das Eigen des Hauses Habsburg mit den Waffen zu besetzen und inne zu haben: Diese, obschon damal mit Habsburg in einem fünfzigzährigen Frieden be- griffen, gehorchten gar zu gern dem ihnen so vortheihl- haften Auftrage des Kaisers. Herzog Friedrich floh aus seinen Vorlanden nach Tyrol, und die deutschen Fürsten waren nicht so fleißig in Volziehung der ReichsAcht als die Schweizer ; so daß, unter Begünstigung deutscher Fürsten , von Seiten Oesterreichs Unterhandlungen mit dem Kaiser angebahnt werden konnten. den 4ten Sie verzogen sich da der Kaiser Sigismund der immer Geld brauchte, von Seite des Herzogs, der damals schon Friedel mit der leeren Tasche genannt wurde, nicht