fürs Erste die Zugbrücke und das Thor durch welches man in die Burg einzieht, die Welle und das Rad vermittelst wel- cher man ehedem die Brücke aufzog sind noch inwendig des Einganges vorhanden; Gewiß ist daß er auch den Balkon auf drei Bogen einwärts des vordern Burghofes, welcher an das bischöfliche Speisezimmer stößt, durch einen welschen Baumeister ausführen ließ, mit zwei Flügeln umgab er nach Süden und Norden den großen Dagobertsthurm im rechten Winkel und baute darin in zwei gewolbten Stock- werken die Archive für den schwäbischen Kreis, deßen er- ster ausschreibenden Fürst der Bischof von Constanz war, und eben ein Solches für das Bisthum selbst: den 16ten In dem Jahr 1589. bekam die alte Burg einen neuen Bewohner, in der Person des Kardinals Andreas de Austria, in diesem Jahre nämlich hatte mit des Domkapitels und des Pabstes Genehmigung der Kardinal von HohenEmbs das Bisthum Constanz an diesen Sohn der Philippine Wel- serin und Enkel Kaiser Ferdinand I. abgetreten. Dieser war zugleich auch Statthalter des Kaisers in den Nieder- landen; Ob er von da oder aus Rom selbst die prachtvollen Tapeten nach Meersburg gebracht hat, welche jetzt, bis ich sie wieder in Erwähnung gebracht habe, beinahe ganz vergeßen, drei Zimmer des neuen Schloßes zieren. Zur Zeit des vorletzten Bischofes Maximilian von Rodt ver- nahm ich öfters daß es Brüßeler haute lisse Tapeten und nach den Zeichnungen des Lukas von Leiden gemacht seien, was schon der Zeit worin sie gemacht sein müßten, widerspricht; sie sind wohl unzweifelhaft aus der Rapha- elischen Schule hervorgegangen und weder marc antonio noch Giuglio Romano dürften sich schämen die Cartons dazu gemacht zu haben: den 17ten Als Kardinal und als Gouverneur der Oestreichischen Niederlande, war seine Zeit durch wichtigere Geschäfte