durchleben helfen. Sind wir einander nun doch gegenseitig zusammen um 15 Stunden Stunden näher gerückt und kann mich von hier der Postwagen in einem Tag an den See bringen. Als ich meinen, durch Abels unverzeihliche Zögerung uranusmäßig langsam sich fortbewegenden Brief im Mai vorigen Jahres schrieb und ihnen meinen Schmerz um Eppishausen melden wollte, den Ihr letzter Brief ganz beschwichtigt hat, dachte ich noch nicht an die glückliche Verän- derung meiner Lage, die seitdem erfolgt ist. Von jeher war die Tübinger - gegend, wo ich meine Jugend in Freundschaft, Liebe, Poesie und Studien verlebt habe, das Ziel meiner Sehnsucht. Sit modus lasso! betete ich auf und bin erhört worden. Der hiesige angenehme Pfarrdienst ging als, mir nachgerade das Redactionswesen in Stuttgart , bei dem gegen- wärtigen ekelhaften Zustand unserer schönen Literatur, anfing un- leidlich zu werden und auch sonst manche Umstände mir meine sonst angenehme Lage verleidet hatten, und ich mich unbeschreiblich nach Geistessammlung und ländlicher Ruhe sehnte. Der König erhörte auf eine gnädige und freundliche Weise meine Bitte und, nachdem mich eine Reise ins Wildbad von einer ängstlichen Heiserkeit kurirt hatte, wurde ich im Sept. 1837 zum Pfarrer in Gomaringen mit Bei- behaltung des mir seit 20 Jahren anhengenden Professorscharakters ernannt und bezog am 26. Oct. mit den Meinigen mein Pfarr- haus, das auch ein Schloß ist, aber freilich mit dem Mörsburger nur den Namen gemein hat. Es war der Sitz der Edeln von Gomeringen(Gomaringen ist eine naseweise Änderung des 18ten Jahrhunderts ad analogiam von Sigmaringen ), die es wahrscheinlich aus den Ruinen eines schon zu Crusius Zeit verschwundenen Nachbarschlosses, das er und wir nur unter dem Namen der 15 Alten-Burg kennen, im ten Jahrhundert, in welchem sie auch schon ausgestorben sind, erbaut haben. Das Schloß ist ein
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