die lieben, nackten Uraeltern in das Archiv verschlossen hatte, und der Archivar verreist war; die übrigen Flügelbilder aber sind bekanntlich in Berlin . Doch wohin verirre ich mich; ich wollte Ihnen blos durch ein Beispiel zeigen, daß das Zeugniß des Vaernewyck von dem deutschen Hans große Achtung verdient, und nun unterhalte ich Sie mit den umständlichsten antiquarischen Bemerkungen. Mehr wird Ihnen daran gelegen seyn, zu vernehmen, daß die HauptNachrichten über das Leben und die Werke der Brüder van Eyck in dem Lobgedichte des Lucas de Heere und in der Maler Geschichte des Carl van Mander meist alle, und zum Theil woertlich aus der Kronick des Vaernewyck geschöpft sind. Nur scheint Carl van van Mander nicht das Buch selbst vor Augen gehabt zu haben, sonst würde er jene merk- sondern blos einen Auszug würdige Stelle über Lancelot und Schoreel so wie noch einiges Andre gewiß auch aufgenommen haben. Nach allen diesen zu Gunsten unseres Schriftstellers angeführten Gründen dürfen wir also mit gröster Wahrscheinlichkeit annehmen, daß Hemling seiner deutsche Abkunft wegen zu Vaernewycks Zeit in Brügge noch vorzugsweise der deutsche Hans genannt wurde; wie denn überhaupt der Name Hans, als eine oberdeutsche Form in den Niederlanden nur selten statt des allgemein gebräuch- lichen Jan vorkömmt. Aber damit wir auf unsre Vermuthung von der Abkunft des Malers Hemling uns deutschen nicht zu sehr verlaßen mögten, will man behaupten, er habe sich eigentlich Memling genannt. Man bezieht sich deshalb auf das Zeugniß des ungenannten Italienischen Reisenden und des Carl van Mander, welche beide den Namen so schreiben; zumeist aber stützt man sich auf die Inschrift unter dem großen und dem kleinen Gemälde, welche der Künstler 1479 für das St Johanns Spital in Brugge verfertigt hat. In diesen beiden Inschriften ist der Name mit einem lateinischen H geschrieben, welches in der Mitte von dem Queerstrich herab noch einen kleinen Fuß hat H,