hies recht und schlecht Katharina Werner, war später Statistin am Theater und schliesslich die Geliebte Großherzogs Ludwig, der er das Schloß Langenstein zum Geschenk machte und die er zur Gräfin gleichen Namens erhob. Durch Vermittlung von Bankdirektor Mördes suchte Hennenhofer 1837 bei der Gräfin um ein Darlehen von 300 Louis- dor nach. Hierbei schreibt er unterm 26. Juni an seinen Freund: "Im Bewusstsein dessen, was ich für den seligen Herrn tat und was ich wegen ihm gelitten, kann ich ohne Erröten an seine Nachkommen mich wenden! Und doch erröte ich! Ich habe zwei Manuskripte fertig, deren Verkauf mir wohl mehr als jene Summe einbrächte, aber ich kann mich nicht entschließen, jetzt schon sie preiszugeben. Noch ist der Moment nicht da". Wer denkt da nicht an den versiegelten, für den Großherzog bestimmten Pack? Bereits unterm 6. Juli bewilligte die Gräfin, welche sich damals in Dresden aufhielt, das gewünschte Darlehen 900 Gulden bekam der Sekretär Eimer, 800 nahm Hennenhofer für sich in Anspruch. Er bat, diese Summe an Georg Wagner in Kippenheim zu schicken mit folgender Begründung:"Es ist mir nur, dass die Leute es in Karlsruhe nicht gerade merken, denn eine Hoheit hatte schon einmal sich geäussert, ich bezöge immer Geld von Frau von Langenstein." Im Mai 1840 teilte der Major Mördes mit, dass er im August nach Freiburg verziehen werde. Hier fand er einen Kreis von Freunden welche sein wohlwollendes Wesen, seine geistvolle, durch Lebenserfahrung lehrreiche und ständig durch heitere Scherz und Anekdoten gewürzte Kon- versation anzog. Aber auch in Freiburg fehlte es dem ver- schwenderischen Herrn Major stets an Geld. Er bezog aus der Apotheke Kippenheim Medikamente und schuldete hierfür seit 1842 dem Besitzer 111 Gulden. Bei einem Weinbauern in Mahlberg kaufte er Wein für 100 Gulden, vergass aber das Bezahlen. Ratschreiber Thurm in Kippenheim lieh ihm 1849 nicht weniger als 500 Gulden. In diese Zeit fällt auch ein Besuch des späteren Hofgerichtsdirektors Christ bei Hennenhofer. Nach scharfem Trinken fragte Christ:"Sind Sie der Mörder Kaspar Hausers?" Antwort:„Nein, auf mein Wort, das bin ich nicht; aber ich bin eben daran, Memoiren zu schreiben, die erst nach meinem Tode veröffentlicht werden sollen, und werde bei dieser Gelegenheit auch spezielle Aufschlüsse über Kaspar Hauser geben." Ähnlich äußerte er sich bei einer Hochzeit in Baden-Baden :"Es wird nicht geplaudert; nach meinem Tode erfahrt Ihr alles." So ganz wohl scheint es dem gewandten Manne in Freiburg trotz guter Freunde nicht gewesen zu sein; es fehlte offenbar auch nicht an Feinden. Anfang Dezember 1844 erlaubte er sich,
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