Links unten: Zyklotron

Rechts: Mehrzweckforschungsreaktor (Modell)

Unten: Gebäude der Abteilung Technische Sicherheit

Heiße Chemie, für Reaktorbauelemente sowie Heiße Zellen, Anlagen zur Festkörper-Dekontamination und nicht zuletzt das Europäische Institut für Transurane, das nach augenblicklichen Schätzungen Investitionen in Höhe von rund 100 Millionen DM in Anspruch nehmen wird.

Die bereits erwähnte ProjektgruppeSchneller Brüter" be­schäftigt sich mit der Entwicklung sogenannter fortschrittlicher Röaktörsysteffie für die technische Nutzung der Kernenergie. Die für die Entwicklungsarbeiten notwendigen Voraussetzungen sind in Karlsruhe bereits weitgehend vorhanden. ES ist die Zusammenfassung und Konzentration physikalischer, techni­scher, chemischer und metallurgischer Arbeiten der einzelnen Institute und Abteilungen erforderlich. Zur Bewältigung der hiermit im Zusammenhang stehenden mathematischen Auf­gaben wird eine Großrechenanlage vom Typ IBM 7070 in Betrieb genommen. Mit dem erfolgreichen Abschluß dieser Arbeiten gewinnen das Kernforschungszentrum Karlsruhe und die deutsche Industrie den Anschluß an die Reaktorentwicklung der großen Industriestaaten.

Der Ausbau des Kernforschungszentrum Karlsruhe bringt zwangsläufig zusätzliche finanzielle, personelle und verkehrs­technische Probleme mit sich:

So stellt das ursprüngliche Stammkapital der Kernreaktor Bau- und Betriebs-Gesellschaft mbH Karlsruhe in Höhe von 30 Mil­lionen DM im Jahre 1956, die später auf 40 und dann auf 60 Millionen DM aufgestockt wurden, heute etwa ein Zehntel der Gesamtinvestitionen dar, die nach weiterer Finanzierung durch die Gesellschaft für Kernforschung mbH Karlsruhe die beachtliche Summe von über einer halben Milliarde DM erreicht, haben. Der Bund und das Land Baden-Württemberg sind neben der Industrie, die mit einem Anteil von 30 Millionen DM am Forschungsreaktor FR 2 beteiligt ist, Geldgeber und Förderer des Forschungszentrums.

Die Zahl der Mitarbeiter ist'von 120 im Gründungsjahr 1956 inzwischen auf etwa 1700 angestiegen. Dieser Zuwachs bedingt unter anderem eine Erweiterung derReaktor-Siedlung" in Leopoldshafen sowie den Bau einer zusätzlichen Betriebskan­tine, die auf dem Gelände nördlich vom Forschungsreaktor FR 2 eingerichtet werden wird.

Ferner macht der Ausbau des Kernforschungszentrums auch eine Anpassung des Straßennetzes an die wachsenden ver­kehrstechnischen Erfordernisse notwendig. Außer dem geplan­ten Autobahnzubringer in der Nähe der Gemeinde Weingarten erhält der nördliche Teil des Geländes, der eine Reihe wich­tiger neuer Objekte aufnehmen wird, einen Anschluß an das bestehende Straßennetz im Norden des 1,5 Quadratkilometer großen Areals.

Hieraus erhellt, in welchem Maße Umfang und Bedeutung dieses Objektes in den vergangenen Jahren zugenommen haben. Derzeitiger Stand des Ausbaus und künftige Planungen lassen das Kernforschungszentrum Karlsruhe unter den deut­schen Institutionen ähnlicher Richtung noch immer an erster Stelle rangieren.