sgonfia,MONAaenal!Sechſter Auftritt. 89Mirt. Gleichwit ein erdurſter Poia verbotnen Tranck be⸗gehret/So ihm derſelbe wird gewaͤhret/Zugleiche verzehret den Durſt/ und das LebenSo geht es itzt auch mir/Dem der duͤrre Liebes⸗Durſt alle Kraͤffte hat verheret.Oenn ich Armer hab allhier/Aus zwey gewuͤnſchten BronnenDa aus hartem Marmelſtein nichts als kaltes Eiß geronnen/Das Tropffenreiche Gifft genoſſen;So mir mehr mein junges Leben/ als die Regung ausgegoſſen.Cor. Mirtillo gieb und Brunſt hat ſonſten keine Krafft/Als die ſie aus unſerm Hertzen ihr zum Vortheil hat genommen sUnd wie der Baͤr den ungeſtalten JungenRichtige Geſtalt verſchafft/Vermoͤge ſeiner Zungen //Die erſtlich ungeſchickt auf dieſe Welt ſeyn kommen:So giebt der Buhler auch oft einer ſchlechten Luſt/Die man zu erſt hat kuͤmmerlich verſpuͤret/Bey wenigem in ſeiner Bruſt/Krafft/ Anſehn und Gewalt,Go mit der Zeit die Liebe denn gebuͤhret/Die tritt nun erſtlich auf in kindiſcher Geſtalt/Und weil ſie p verbleibt/ ſo weiß ſie nur zu ſchertzen/Wird aber ſie nur etwas alt/So plagt ſie uns mit wunderreichen Schmertzen:Daß maͤn endlich eine Lieb/ die da hat zů wurtzeln wiſſen/Qual und Noth wird nennen muͤſſen.Dann/ wenn in lieblichen GedanckenDie Seele ſich zu ſehr verſtrickt:Go faͤllt die Lieb aus ihren Schrancken/Und was ſonſt nichts als Anmuth ſolte ſeyn ⸗Wird endlich durch die Trauerſucht erdruͤckt/Wird zur Wahnſucht/ oder wol zu der herben Todes⸗Pein.Und dieſes iſt ein kluger Mann/Der offt im Lieben wechſeln kan.Ss Mirke