Anderer Auftritt. Durch des Mirrillo Wort ihr neuen Muth erwecken/ Und that mit friſchem Hertzen Ihm ihre Meinung kund. 5 Die ſprach/ twie foll dein Todt mir Lebens⸗Mittel geben/ Mir! die ich nur durch dich/ irtillo weiß zu leben? O Wunder ohne Krat! Ihr Prieſter fort/ thut/ was euch iſt geſchafft: Denn diefe Wehmuth hier iſt gaͤntzlich nicht vor mich. Nirtillo ließ darauf die ſchwache Worte fahren: Ach! Amarillis endre dich/ Du muſt nicht ſo gebahren: Denn dis Erbarmen heiſt nur Unbarmhertzigkeit/ Und du verletzt das beſte Theil an mir- Es heiſt die Zeit mich gantz alleine ſierben; Mir/ und nicht dir/; War der Amarillis Antwort/ dreut die Satzung mit Verderben. Man ſchaute ſie ſo ſtarckin dieſem Streite ſchweben/ Als waͤre Leben Todt/ und Sterben waͤre Leben. Owunderreiches Paar! O wunderreiche Seelen! Es muͤſſe kein Gewoͤlck cuch euren Glantz verhoͤlen/ Euer Tod und Leben ſey Bon allem Tadel frey. Haͤtte mir gleich die Natur fo viel Zungen mit gegeben/ Als im Himmel Sternen ſtehen/ und im Meere Fiſche ſchweben: o wirden ſie doch noch zu ſchwach zum Lobe ſeyn. Ja des Himmels reine Tochter/ ſo der matten Sterbligkeit Hochgebrachte Wunderthaten von der Zeiten Biß befreyt/ Schreib auch eure Treu mit Golde harten Diamanter ein Tit. Was nahm der Todes⸗Kampff doch endlich vor ein Ende? Both. Mirtillo der gewann/ O wunderbaver Streit! Der Uberwundne blieb bey Leben/ Und der Uberwinder ſiel in des Todes bleiche Haͤnde. Der Prieſter ſelber ſyrach: Ach! Tochter/ ſchtoeig doch nu/ Dann dlefer wird durch dich vom Tode nicht befreyt/ Vor die er ſich entſchloß fein Leben hinugeben/ So ruft uns das Geſetze zu. K 4 Nach