Cap.20 und Verderben des NMenſchen. 133die Schlange eben an/ und vergaffet ſich an ihr/ auff Art/wie ſich ein Schwanger Weib vergaffet/ und Monſtro⸗ſiſch macht/ und dem Kinde eine ſolche Figur einfuͤhrt?Alſo vergaff te ſich Eva an der Schlangen Witze und Li⸗ſtigkeit/ auch Behendtgkeit und Kunſt/ davon ſie luͤſternward von dem Baume zu eſſen; denn die Schlange riehtihr das durch des Teuffels Hall und Stimme/ und gab vor/die Liſt und Kunſt keme ihe von dem Baume.23. Eben Eſſentz war him̃llſch/ aber ſchon von AdamsImagination etwas vergifftet/ und Boͤſe: ſo gieng nunder Even gute Begierde der guten Eſſentz in iht/ in derSchlangen groſſe Krafft und innerliche Tugend/ die fe aughlm̃ltſcher Ellentz hatte/ als aus dem guten Theil des En⸗tis der Erden/ und die inficirte Eigenſchafſt der Even/welche Adam hatte eingelaſſen/ und durch Imaginationeingefuͤhrt/ gieng in der Schlangen Llſt/ als ins Centrumder finſtern Welt in GOttes Zorn ein: Alſo auch hinge⸗gen gteng des Teuffels hefſttge Begierde und Imaginati.on durch der Schlangen Ellentz/ in der Eben Eſſentz ein/beydes durch den Hall im Geſpraͤch des Redens/ und durchdie Conjunction beyder Begierde,24. Und alhte hat ſich der Even Begierde und des Teuf⸗| fets Begierde In diefer Conjunction vermaͤhlet; denn desTeuffels Begierde machte der Heven Luſt gantz Monſtrosſiſch/ und zwang ſie alſo in der Luſt/ biß er ſie uͤberwandt/daß ſte daren in ihre Beglerde willigte: Ste wolte auchvon dem Baume des Verſtandes und Klugheit eſſen/ undbegehrte auch alſo klug und liſtig zu ſeyn/ oder zu werden/als die Schlange.25, Denn der Teuffel ſagete: Die Frucht wuͤrde thrnicht ſchaden/ ſondern ihre Augen des ſcharffen Verſtan⸗des wuͤrden ihr auff getahn werden/ und ſie wuͤrden ſeyngleich wie Gott:j gierde abe/ und gieng mit ihrer eigenen Begterde in derSehlangen und des Teuffels Liſt/ Sucht und Eitelkeitein26, Allda