66. und was dieſe Hiſtoria præfiguriret. 721 der Menſchlichen Hochheit fuͤr dir/ der du dich alfo fepe ernldrigeſt/ und deine allertteffeſte Weißheit und Hochheit in Kindiſche Einfalt ſtelleſt/ deſſen ſich billig aller Men⸗ ſchen Hochheit und eigne Wttz ſchaͤmen ſolte/ wan fie dte i o Geheimnuͤſſen Gottes in ſolcher Kindheit ſiehet (4 Ne 60. O Welt/ wie naͤrꝛiſch biſtul daß du dich im blinden Leben erhebeſt/ und ſteckeſt doch noch in der Huͤlſe/ und ſie⸗ heſt nicht was du biſt/ und ver ſteheſt nicht die Goͤttliche Einfalt: Wie wilſtu dan die Goͤttliche Tieffe ergreiffen? Olaß ab von deiner Witz und lege dich zur Einfalt/ auff daß du doch einen Kinder Verſtandt kriegeſt/ und fuͤr Gott nicht unweiſer/ als die Thiere ſeynd/ geachtet werdeſt/ die doh in threm Kleyde und Stande bleiben/ wie ſie Gott ge⸗ ſſchaffen hat. O Weltlwaruͤm ſchlaͤffeſtu ins Teuffels Arm/ deer dich in ſich pfleget und ſeuget/ und fuͤhret dich in ſetnen Willen und Leben in ſeiner Macht. Ach ſtehe doch! 61. Dieſe gewaltige Figur prerfigurtret uns nun dieſes mit dieſen Zwillingen/ da ſich des einen Handt hat heraus gethan/ uͤm welche die Wehemutter einen rohten Fadem gebunden/ und gemeinet er werde der erſte ſeyn/ und er aber ſelne Handt wieder hinein getahn hat/ und ſein Bruder ſey heraus kommen: Wie Chelſtus in dieſer Bundes Linea die Menſchliche Natur angenommen hat/ ſo hat ſich die Menſchliche Natur nach Adams Recht und eigenen Wil⸗ len in dieſe Welt zum erſten heraus getahn und offenbah⸗ ket/ imwelche Adamiſche Natur in der Menſchheit Chriſtt muſte dieſer rohte Fadem mit ſeinem Blutvergieſſen ge⸗ bunden werden. 62. Als dieſes geſchahe/ ſo muſte ſich die Menſchliche Natur mit ihrem Rechte wieder hinein tuhn/ das iſt/ A⸗ dams heraus gewanter Wille muſte wleder hinein in Mut⸗ ter Leibe/ als ins Wort eingewendet werden/ und alsdan ſo kompt der inwendige neue Adam heraus/ deme gehet die Adamiſche Natur nach mit dem rohten Fadem. So foriht dan die Mutter zum neuen Adam in Chrifto Waruͤm hatteſtu uͤm deinen Willen ſolchen Riß getahn? Um deinen Willen ſagt die Mutter/ und nicht uͤm deinet willen/ ſondern uͤm das/ daß ſich dein Wille empor und