die mich 14 Woch. internirten.
Da wars mit dem Schreiben u. beinahe auch mit mir
selbst „alle“. Ich bin noch so schwach, daß mich diese we‐
nigen Zeilen in Schweiß versetzen.
Vor meiner Abreise aber – in ein P. Tag. nach
Badenweiler muß der Schandfleck auf m. Gewissen
so gut od. schl. es geht, noch abgewaschen werden.
Auf d. Rückreise hoffe ich etwas gereinigt vor Ihnen
stehen z. dürfen.
Wie haben wir uns, meine Freunde u. ich an dem
humorsprudelnden Gedicht ergötzt! Man glaubt
den leibhaften [Joseph] Viktor [von Scheffel] vor sich zu sehen u. gegen
Spiesbürgerei eifern zu hören.
O herrliche Gabe des Dichters, einem sponta‐
nen Gedanken sogleich Form u. Inhalt in poe‐
tischem Kleide zu verleihen. – Nun ist m. zittri‐
ge Hand am Ende ihrer Leistgsfähigkeit; ‘s geht nicht
mehr. Nur noch Herzensdank u. u. in Versicherung

freundschaftl. Hochachtg Ihres

V Lachner.

K. 6.6.89.