Dornhausen b. Gunzenhausen, d. 21. Febr. 1902 Hochverehrter Herr Pfarrer!

Es ist kein leichter Entschluß Ihnen zu schreiben, denn ich
denke mir, daß Sie mit Briefen u. Zuschriften aller Art
beschäftigt u. überhäuft werden. Daß es eine protest. Pfarrers‐
tochter ist, die dieses schreibt, das wird bei Ihnen nicht in die
Wagschale fallen, denn Ihr Herz ist groß u. warm und gut.
Ich bin Ihnen nachgegangen in Ihren Werken mit großer
Liebe und dem Wunsche Sie noch einmal im Leben persön‐
lich kennen lernen zu dürfen. Da dachte ich, wenn ich soviel
an Sie denke und Sie mir so viel sind in meinem stillen
Leben, warum sollte ich's Ihnen nicht sagen dürfen, und
Sie nicht auch eine Freude daran haben, wenn Schreiberin dieses
auch keinen großen Namen hat. Als mein Bruder mich neu‐
lich fragte, was er mir schenken solle zum demnächstigen
Geburtstag, da erwiderte ich: etwas von Hansjakob, denn