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Dieser sechste Tag des Augusts wird daher in dm Annalen meines Vaterlands, als ein Tag des jammervollen Schreckens, gleichsam wie mit bluti­gen Thränen ausgezeichnet, für die Geschichte un­vergeßlich bleiben.

Etwas vom dermaligen Nathhause zu Durlach.

Vom Jahr 16891823.

Das gegenwärtig in Durlach existirendc, ganz modellmäßig gebaut dastehende Rathhaus kam einst unter der Anordnung und Leitung des Bürgermei­sters Sebastian Steinmetz daselbst in kurzer Zeit nach dem Franzosenbrand desJ. 1689, zu Stande.

Es ist ein vorzüglich schön in die Augen fal­lendes dreistöckiges Gebäude an der Hauptstraße, vom Gasthofe zur goldnen Krone gerade gegenüber.

Da wo es seine Fronte gegen den geräumigen Marktplatz hinwendct, steht die Göttin der Gerech­tigkeit mit all ihren Attributen oder Kennzeichen ganz oben paradircnd als Sinnbild der Justizpflege erster Instanz im Hause der städtischen Rathsver» sammlung zu Durlach.

Im großen Saale der letzteren befinden fich unter anderm die ölfarbigen Gemälde von nachbe- meldten Badischen Fürsten und deren Familie, so­wohl männlichen als auch weiblichen Geschlechts, theils in Lebensgröße und theils nur im Brusibil» de, folgendermaßen ausgestellt:

1) Carl Gustav, der jüngere Prinz des Mark­grafen Friedrich IV. von Baden, gcbohren zu Uckermünde in Schwcdisch-Pommern am 27. Sept. 1648.