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Dieser errichtete darauf im I. 1814 das gegen­wärtig noch bestehende Badhaus. Nachdem nun einige Zeit nach dessen Errichtung dasselbe Ihre Hoheit die verwittwete Frau Markgräfin Amalie von Baden mit Ihrer Gegenwart beehrte, und da es damals noch keinen eigentlichen Namen hatte, so erhielt der damalige Eigenthümer desselben, Chr. Reich, auf sein vorgebrachtes Ansuchen die gnä­dige Vergünstigung, diesem Badhaus nach dem ho­hen Namen dieser menschenfreundlichen Fürstin, den Namen Amalienbad geben zu dürfen.

Dieses Haus erhält sein Badwasser von jenem, das aus vielen Quellen im städtischen Brunnen­hause, nächst der Quelle des sogenannten Bader- brünnchens sich sammelt, zum erforderlichen Be­darf für die daselbst in jeder Sommerszeit sehr zahlreich sich einfindcnden Kurgäste.

Nach dem Tode des ersten Eigenthümers dieses Amalienbades erhielt dasselbe der Bürger Ludwig Weißingcr in Durlach, und nachdem auch dieser gestorben, dessen Bruder, der vormalige Bäckermei­ster Jakob Weißinger daselbst/welcher dasselbe im Jahr 1816 für die Summe von 15,000 Gulden käuflich an sich brachte.

In diesem Badhause befanden sich im I. 1822 in Allem zehn Badwannen. Jeder dieses Amalien­bad Gebrauchende zahlte für jedesmal 16 Kreuzer, im Abonnement aber nur 12 Kreuzer Badegeld.

Uebrigens wird auch die Wirtschaft daselbst, Gasthof zu Amalienbad genannt, ausser der Bade­zeit besonders von den Einwohnern von Carlsruhe sehr häufig besucht, wo sich gewöhnlich die unter­haltendsten Gesellschaften bilden, da gute, pronipte und billige Bedienung daselbst gegenwärtig immer vorherrschend zu sc»n pflegt.