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Das sogenannte Baderbrünnlern und das alte Badhaus in Durlach.

Da wo das sogenannte Baderbrünnle^n ganz be­scheiden und unbemerkt im engen Gäßchen, dessen Ecke das Gasthaus zur! Schwanen bildet, seinen vortrefflichen Labetrunk dem Durstigen spendet, steht ein Eckhaus, welches seine Fronte gegen das Schloß hinwendet, vormals das Eigenthum eines Baders war, und jetzt noch zum Theil von einem bewohnt wird. Jener Bader hatte ein Gewölbe im untern Stockwerke, worin geschröpft wurde und mehrere Badwannen angebracht waren, die ihr Wasser durch Röhren von diesem Brünnlein erhiel­ten, daher dasselbe den Namen Baderbrünnlein er« halten haben mag. Ucbrigens ist dessen Wasser so vorzüglich, daß es nicht nur von den Eingebdrncn und Bewohnern Durlachs von jeher mit Begierde ge­trunken, sondern auch sehr häufig in alteren wie in neueren Zeiten vorzüglich für die höchsten Herr» schäften und andere hohe Standes-Personen nach Carlsruhe davon geholt wurde. Die Quelle selbst entspringt am Fuße jener Anhöhe, auf welcher das sogenannte Prinzen-Schlößchen steht, links an der Straße, welche von Durlach nach Ettlingen zieht. Eine eigentliche Badanstalt befand sich vor dem berüchtigten Franzosenbrand im I. 1689 in einem, unten an jener Straße, die nach Weingarten und Grötzingen sich hinzieht, eigends dazu eingerichte­ten Hause, in welchem vor ungefähr 15 Jahren die ganze vormalige Einrichtung noch zu sehen war, die aber durch vorgenommene Veränderungen ganz, lich verschwand. Das Wasser bezog dieß Haus aus dem von der Pfinz in den städtischen Brunnenthurm