raum liegen z bis 5 ganze und halbe Bäume, die letzteren mit dergeſägten Fläche nach unten. Im übrigen ſind die zwiſchenbalkenoben meiſt gar nicht oder nur wenig beſchlagen, ſeitlich aber zumbeſſeren Schluß geſäumt. Verdübbelung habe ich nur an einer Stellenachweiſen können. In Karlsruhe waren Dübbelgebälke vor Wein—brenner nicht in übung. Weinbrenners Vorgänger W. J. Müllerhat ſie in ſeinen noch ſtehenden Bauten nicht verwendet. Im Er⸗läuterungsbericht zu einem Mannheimer Gefängnisprojekt vom2. März 38j2 hat„Bauinſpector und Ingenieur Dyckerhoff“ er—wähnt, daß er ſich die Böden und Decken als„Dippel-Gebälke“ ge—dacht habe.“ Aus dem Juſammenhang iſt anzunehmen, daß dortdieſe Deckenkonſtruktion aus dem beſonderen Grunde der Sicherheitgegen Ausbruch vorgeſchlagen worden iſt. Warum aber hat Wein⸗brenner zu dieſer Konſtruktion gegriffens Nach Gottgetreu? ſinddie Dübbelgebälke in 0 heimiſch. Auch die SchreibweiſeDübbel ſei öſterreichiſch. Da Weinbrenner auf ſeiner Wanderſchaftin Wien war, iſt es nicht eifelhaft daß er dort mit der Konſtruk—tion bekannt geworden iſt. Was aber hat ihn veranlaßt, die Dübbel⸗decken dem heimatlichen Gebälk vorzuziehen?Unſerem Auge fällt beim Anblick der Dübbelbalken zunächſt dieungeheure Solzverſchwendung auf. Der Zimmermeiſter von heutewird angeſichts der vor Augen liegenden Bäume ſchmunzelnd ſagen:„das mißt!“ Den Gedanken, daß Weinbrenner etwa durch dieſeSolzvergeudung mit der ſeinem Blut nachgeſagten Schläue aufKoſten des fürſtlichen Auftraggebers ſeinem elterlichen Zimmer—geſchäft, das mit der Zimmerarbeit am Palais betraut war, denUmſatz und damit die Verdienſtmöglichkeit, an der er mittelbarbeteiligt war, habe erhöhen wollen, möchte ich nicht aufkommenlaſſen, auch nicht, wenn gelegentlich eine materielle Regung die ver⸗klärt ideale Seſinnung des Meiſters ins Wanken zu bringen ſcheint.Gder iſt es nur ein Scherz, wenn er am 20. April 3j8oꝗ² ſeinem ihmdienſtlich unterſtellten Schüler Zans Voß? nach Lahr ſchreibt:„Inder Anlage überſende ich Ihnen Ihre mir ſoeben zugeſtellte Sig⸗natur, auf welche Sie ſchon ſo lange mit Sehnſucht haben wartenmüſſen. Da Sie nun als würklicher Großherzoglicher Badiſcher2 Fritz Hirſch:& 6 in Mannheim. Uarlsrube 1924.5 Hans Voß, deſſen Biographie weiter unten folgen wird, iſt ein Sohn des Homer-Überſetzers359 Heinrich Voß.