müßte.“ Man ſieht, daß die Rechtslage des Beſitzverhältniſſes zwarnur allmählich aber zielbewußt in eine geſicherte Form gebracht wor—den iſt. Peinlich berührt beim Durchleſen der Bauakten das wieder—holte„zudringliche Anmelden der Lieferanten über rückſtändige Jah—lungen“. Ein eigenartiges Schlaglicht auf die Verhältniſſe wirftein an Weinbrenner gerichteter Brief des in einem beſonderen Ver—0 hältnis zu Karl Friedrich ſtehenden Pfarr-Rectors Serr in Kuppen—heim vom 8. Jan. 383j):„Euer Soch Wohlgeboren iſt gütigſt er—innerlich, daß ich auf Hochdero Anſuchen und Empfehlung in dasPalais der Frau Reichsgräfin von Sochberg vieles ausgeſucht gutesZolz zu Schreinerarbeiten durch den Meiſter Peter Warth von hierliefern ließ und mehrfach, wo man zu Carls Ruhe kaum Geld hatte,aus eigenem Beutel bezahlt habe.... Seit langer Zeit reſtiren an0 dieſen Lieferungen 370 fl, die ich nicht für Warth erhalten kann, undfür welche ich Bürge geworden bin, denn ſonſt will nach Carlsruheauf Serrſchaftliche Koſten Wiemand liefern.“Am 32. Dez. 38j4 zeigt die Baukommiſſion mündlich an,„daß dasGräflich v. Sochbergiſche Palais nunmehro in ſo weit beendiget undhergeſtellt ſeye, daß nur noch der äußere Anſtrich des Sebäudtes nebſteinigen Kleinigkeiten abmangeln, dannach das Bauweſen übergebenund die Rechnung geſchloſſen werden könne.“Über j0 Jahre alſo hat der Bau gewährt, davon faſt die Hälfteder Rohbau. Am 2. Wov. 3807 ſind noch vom Großh. Oberforſtamt„zur Beendigung der Zimmerarbeit“ dreißig Stück 50“ lange eicheneStämme verlangt worden. Am 57. Dez. 807 erſt konnte berichtetwerden, daß das Palais ſoweit gediehen ſei, daß es in wenigenWochen ganz aufgeſchlagen und unter Dach gebracht ſein werde.Am 33. Februar 38os erſt iſt mit den Fabrikanten Wagner, Eucheleund Näher in Pforzheim„zum Decken des Belveders“ mit 2300 USchuh Kupfertafeln ein Akkord geſchloſſen worden. Viele Jahrehindurch hätten ſomit offene Balkenzwiſchenräume eine Abdeckungerfordert oder den geordneten Baubetrieb erſchwert. Das Dübbel⸗gebälk aber, das mit dem Fortſchreiten der Maurerarbeit ſobald dieGebälkhöhe erreicht iſt, verlegt werden kann und muß, bietet ſofortden geſchloſſenen Boden für den Weiterbau, einen Vorzug, denman bei unſeren heutigen Maſſivdecken ſehr zu ſchätzen weiß. DieBäume ſind teils direkt vom Wald, teils, wie wir geſehen haben,vom Weinbrennerſchen Jimmerplatz auf die Bauſtelle geführt undN11.