handenen Bauplan zur Ratifikation eingeſandt und um Beſtim mung des Platzpreiſes gebeten. Am 28. September iſt der Bau plan genehmigt worden mit der Weiſung, daß der Bau von der Ecke der Adlergaſſe 60 Schuh entfernt bleiben müſſe. Was den Preis anbelange, bleibe es ihm überlaſſen,mit dem Werkmeiſter zu convenieren, ſo gut er könne. Er macht daraufein Gebott, das Berckmüller auch, doch unter der Bedingung angenommen hat, daß der getroffene Akkord erſt dann ſeine völlige Richtigkeit haben ſolle, wenn die nach dem neuen Bauplan über ſein Gut zu ziehende Allee wirklich ausgeſteckt und er die Erlaubnis werde erhalten )haben, die durch Abſteckung gedachter Allee ſich ergebenden Bau blätze an die vorhandenen Bauliebhaber abgeben zu dürfen. Es han delt ſich wahrſcheinlich um das Grundſtück Markgrafenſtr. Wo. zoa. Sereniſſimus haben hierauf am z. Dez. 3783 beſchloſſen,daß einſtweilen die ausgeſteckte neue Allee von dem Sarten des Prinzen Wilhelm Eugene bis an die Rippurer Straße geöffnet und mit Privathäuſern auf dem Berckmüllerſchen Terrain bebauet, von dem Bauamt aber weiteres Gutachten nebſt Riß und überſchlag erfor dert werden ſolle, wohin das Spitalgebäude in Verbindung mit dem Lazarett nebſt dem theatro anatomico am ſchicklichſten, ohne dazu den Dreiſpitz von des Prinzen Wilhelm Eugene Sarten zu gebrau chen, zu verlegen ſein möchte. Es iſt eigentlich zu ſelbſtverſtändlich, Us daß es beſonders erwähnt zu werden braucht: Auch der Spital platz(jetzt Lidellplatz), deſſen öſt liche Platzwand von dem in den Jahren 3782-)788 von W. J. Müller erbauten Spital einge⸗ nommen war, iſt damals im Zuſammenhang mit der Eröffnung der Spitalſtraße nach dem Bauamtlichen Stadterweiterungsplan unter den Augen Müllers angelegt worden und zwar ſo, wie er ſich eben aus der Führung der Straßen und dem Lauf des Landgrabens von a Die heutige Schwanenſtraße hatRippurerthorſtraße und ſpäter(um 1808/1809)alte Rippurerthorſtraße geheißen, nachdem die Kronenſtraße, bis zum Rüppurrer Tor verlängert, in ihrer Verlängerungneue Rippurerthorſtraße benannt worden war. Die heutige Rüppurrer Straße hat zwar damals ſchon alsStraße nach Rippur beſtanden, aber noch keinen Namen gehabt, da ſie außer halb des Stadttores gelegen, noch nicht zur Stadt gehört hat. Abgeriſſen 1912. An ſeine Stelle iſt 19121914 die von Prof. Beck errichtete Gewerbeſchule getreten. An dieſer iſt in der Schwanenſtraße als Erinnerungsſtück ein Portal des Müller'ſchen Baues pietätvoll eingeſetzt worden. In der Regierungsbaumeiſter-Prüfung hat vor einigen Jahren ein Prüfungskommiſſär die Frage geſtellt, wie lange im allgemeinen ungefähr die Dauer eines Gebäudes wäre. Und da er keine ihn befriedigende Antwort erhalten hat, gab er ſie ſelbſt und bezeichnete die Dauer unter Hinweis auf das jetzt abgeriſſene Spital auf etwas über 100 Jahre. Ich bin der Meinung, daß die Dauer eines Gebäudes bei richtiger Bauunterhaltung unbegrenzt iſt und daß bei Veränderung des Gebäudezweckes ein Umbau wirtſchaftlicher iſt als ein Neubau. Vorausſetzung iſt die abſolute Selbſtloſigkeit des für die Entſcheidung maßgebenden Sachverſtändigen. Mit Sitelkeit und Auftrags- hunger wird gegen die Geſetze der Volkswirtſchaft und der Denkmalpflege geſündigt.