Thiermalern ſichern. Allenthalben iſt in ſeinen Bildern ein gründ—liches Studium der Natur ſichtbar. Außerdem war Potter dasVorbild, welchem er nachſtrebte. In ſeinen Rindern eiferte er glück—lich mit dieſem Meiſter, dem er nur manchmal an Lebendigkeit undWahrheit der Färbung nachſteht. Er pflegte ſeine Stiere, Kühe etc.nach der Natur in Thon zu modellieren, und darin liegt es wohl,daß ſeine Umriſſe bisweilen etwas hart erſcheinen. Weniger ge—langen ihm Schaafe und Ziegen. Seine Landſchaften ſind Veduten,die er mit Sinn und Geſchmack zu wählen und zu behandeln ver—ſtand. Überall liebte er in ſeinen Bildern die volle Klarheit desTages; ſein Kolorit iſt immer brillant, nähert ſich aber doch zu ſehrder Schmelzmalerei. Doch ſind von dieſem Fehler meiſt ſeine herr—lichen Lüfte auszunehmen. Alles, bis ins geringſte Detail, iſt beiihm mit Liebe und Fleiß ausgeführt, weswegen er auch nur lang—ſam arbeitete und, im ganzen keine ſehr große ZJahl von Bildernzu Tage förderte. Was ihm fehlte, war Erfindung, weswegen ſichſeine Darſtellungen ziemlich ähneln. Seine Arbeiten, die geſuchtund gut bezahlt wurden, gingen größtentheils nach Wien, München,Paris, Petersburg ete. Wur wenige ſind in Karlsruhe, und diedortige Galerie beſitzt, ſoviel uns bekannt, nicht ein Werk dieſesacht ungswerthen Meiſters. Eine meiſterhafte Copie nach Potter iſtnoch in den Händen der Familie. Der Sohn des Verſtorbenen,Rudolf Kuntz, hat mit Glück die Bahn des Vaters betreten undſich auch ſchon als wackerer Pferdezeichner bekannt gemacht.“Weiter beſchäftigen ſich mit Carl Kuntz Naglers Künſtlerleyicon,ſiebenter Band S. 230 ff., München 1839, Wilhelm Füßli, Zürichund die wichtigſten Städte am Rhein, l. Bd. Zürich und Winterthur842, A. Woltmann in„Badiſche Biographien“, herausgegeben vonDr. Friedrich von Weech. Erſter Theil, Seidelberg 1878 und Joſ.Aug. Beringer in„Badiſche Malerei 3770-j9⁰ο ñe⸗. Aufl., Karls⸗ruhe 3922. Es wäre nicht unintereſſant, durch Wiedergabe verſchie—dener Urteile die Geſchmacksveränderung im Wandel der Zeiten oderdie individuelle Urteilsfähigkeit dieſes oder jenes Kunſtſchreiberszu beobachten, wenn jeder, der ſich berufen fühlt, über Kunſt zuſchreiben, wirklich auch ſeine eigene Meinung wiedergeben würde.Da aber die meiſten von ihnen gar keine eigene Meinung haben,und Nachſchreiben außerdem bequemer iſt als Denken, ſtehen wirvor der beſchämenden Tatſache, überall und ohne Guellenangabedas nämliche zu leſen. Selbſt der für unſere Jeit immerhin etwas