er vielleicht eine Webenreſidenz in Karlsruhe zu ſchaffen gedachte,womit der Erwerb des Palais als vorſorgliche Handlung erklärtwäre. Die engen Beziehungen zu Großherzog Ludwig gehen auchdaraus hervor, daß Engeſſer laut den Adreßbüchern der Jahre 1832und 3833 Mitglied der Gräflich von Langenſtein'ſchen Kuratel war.Wach dem Tode des Großherzogs Ludwig, der zu früh für ihnſtarb, wurde die BiſchofskandidaturEngeſſers wieder zurückgezogen. Dar—aufhin ließ er ſich i. J. 1832 penſtonie—ren und ging auf die Pfarrei Mundel—fingen zurück, wo er i. J. 3867 mit Zu—rücklaſſung vieler Runſtſchätze undeines großen Vermögens ſtarb.““ DieStürme, welche nach dem Tode ſeineshohen Gönners über ihn hereingebrochen waren, hat er mit Ruhe und mitdem Mute eines Mannes getragen, demder Wechſel des irdiſchen Glückes nichtunerwartet kommt. Im Jahre 1848haben ihm die Aufrührer von Mundel—fingen den Spottnamen„RaſperSauſer⸗Metzger“ zugerufen. Es gingnämlich das Gerücht, Engeſſer ſtehe mitder geheimnisvollen Geſchichte des un—glücklichen Kaſpar Hauſer in Ver—bindung.“ Seute denkt man in Mun—Abb. 92: Der päpſtliche Orden vom delfingen mit großer Sochachtung anden hochwürdigen Serrn, der am Gre—goritag 2. März, Schulanfang) mit ſeinen zwei Rappen und einemlivrierten Leibkutſcher von Karlsruhe hergefahren kam und aus derChaiſe Goldſtücke unter die Schuljugend warf.““ Als„Denkmal derLiebe“ hat Engeſſer für die Schule ſeiner„braven Pfarrey Mundel—fingen'ſchen Filialgemeinde Gpferdingen“ die jährlichen Zinſen von200 flgeſtiftet„a) zur Anſchaffung der ſämmtlichen Schulrequiſitenfür alle Schulkinder der Gemeinde, b) zur Anſchaffung und Austhei—lung eines Gebets- oder Erbauungsbuches für jedes Schulkind, wel—ches das erſtemal das heilige Abendmahl empfängt“. Solange die120 pon Weech: Bad. Biogr. J. Fl., Heidelberg 1875.120a Nach mündlicher Mitteilung des Herrn Pfarrers C. HKohler in Mundelfingen.6