ceßion für ſeinen Sohn vorgelegt. Es ſei in der Erfahrung gegründet, daß in den Straußwirtſchaften der Wein gewöhnlich beſſer und wohlfeiler als in den Gaſthäuſern verzapft werde. Die Gelegenheit zum Hehren ſei in den Straußwirtſchaften weniger gegeben, als in den Schildwirtshäuſern. Sine Vermeh rung der Straußwirtſchaften ſei das Mittel, den verbotenen Weinſchank in Privathäuſern einzuſchrän⸗ ken. Die Beamten haben ihrenBeſoldungswein nicht ſelbſt getrunken. Am 11. Sept. 1809 hat das Miniſterium des Innern dem Finanzminiſterium nahe gelegt,entweder ſolchen Beſoldungs Wein ab⸗ zugeben, der ſo viel werth ſey, als er den Dienern aufgerechnet iſt, oder den Tax desſelben herunter zu ſetzen und die Geldbeſoldungen zu verbeſſern.(G.L. A. Carlsruhe, Wirthſchaften Fasc. 1705.) Am 51. Juli 1809 geſtattet das Großh. Bad. Oberamt dem Bäckermeiſter Friedrich Bafnerdie Forttrei- bung ſeiner bisherigen Straußwirthſchaft unter der Bedingung, daß er bis Iten Aprill künftigen Jahrs ſein Vorder Bauß niedergeriſſen und die Anſtalten zu Erbauung eines dreiſtöckig modellmäßigen Bauſes getroffen haben werde. Im Jahre 1810 iſt dieſe Bedingung erfüllt und dem Bafner die ihm zuſtehende Baugnade erteilt worden. Der Neubau von 1810 wird das Ausſehen der Häuſer Haiſerſtraße Nr. 189 Abb. 156. Die Häuſer Kaiſerſtraße Nr. 187, Nr. 189 und Nr. 191 in Varlsruhe. Das Baus Nr. 187 mit der FirmaGeſchwiſter Moos war dasGaſthaus zum Salmen. Es iſt an Stelle von zwei Bäuſern i. J. 1857 in die jetzige Form gebracht worden und hat von da an den Schild Pariſer Nof geführt. Das anſchließende Baus Nr. 189 iſt im Jahre 1817 für den Bierwirt Georg Jacobi von Maurermeiſter Schwind erbaut worden. Das nächſte Haus Nr. 191 war das Gaſthauszum Schwanen. Es iſt im Jahre 1818 für Johannes Trißler von Maurerballier Feuner erbaut worden. u. Nr. 101 gehabt haben, die abgeſehen von den modernen Ladeneinbauten ihre klaſſiziſtiſche Form be⸗ wahrt haben. Durch Miniſterialverfügung v. 23. Okt. 1816 erhielt Bafner die Schildwirtſchaftohne daß jedoch beſtimmt wurde, ob dieſe Wirthſchaftsgerechtigkeit als ein Perſonal- oder Realrecht verliehen worden ſey. Als er ſtarb heiratete ſein Bruder, der Glaſermeiſter Chriſtian Bafner, die Wittwe und wurde Salmenwirt, behielt aber das Glaſergewerbe bei. Am 1. Okt. 1817 eröffnete ihm auf Betreiben der Glaſerzunft das Großh. Polizeiamt, daß er auf den 18. des Monats ſeine Glaſerei zu ſchließen habe, da der Betrieb zweier Gewerbe mit einer wohlgeordneten Gewerbs Polizei unvereinbar ſei. Den meſigen Glaſern, die auf ihr Gewerbe beſchränkt ſind, werde eine bedeutende Nahrung entzogen, die er um ſo weniger bedürfe, als er kinderlos ſei und einiges Vermögen habe. Hofgerichtsadvokat Bayer gte erfolglos Kekurs beim Miniſterium des Innern ein. Das großh. Polizeiamt vertrat am 15. Nov. (ls die Anſicht,daß nur dort Gewerbe in ihrer höchſten Blüthe ſtehen, wo die Geſetze jedem Ge werbsmann nur ein einziges zu führen erlauben und die Gewerbe ſelbſt ſtreng geſchieden ſind. Wer hat bisher hierinn England erreicht, wo z. B., um eine Scheere zu machen, ein Schmidt, ein Scheeren- 40