234 III Vorerinnerung. Ich halte es Wegen einiger Aeuſſerungen, die ich über die erſtien Abſchnitte dieſer Abhandlung gehört habe, für nöthig, zu erinnern, daſs ich nie im Sinn hatte, wieder abzuſchreiben, was Kant geichrieben hatte, noch zu wiſſen, was eigentlich Kant mir ſei- ner Philoſophie gewollt habe, ſondern nur, Wars er meiner Einsicht nach wollen mulste, wenn lei⸗- ne Philolophie in ſich ſelbſt zuſammenhängen ſollte. Ich gehe jetzt zur praktiſchen Philoſophie über. Der gegenwärtige Abſchnitt ſoll nur den Ue- bergang von der theoretiſchen zur praktiſchen Phi- loſophie machen. Ich fetze dabey Leſer voraus, die mit Kant*) die Erwartung theilenes dereinſt bis zur Einficht des ganzen reinen Vernunftvermö gens bringen, und alles(theoretiſche und prakti- ſche Philoſophie) aus Einem Princip ableiten zu kön- nen, welches das unvermeidliche Bedürfniſs der menſchlichen Vernunft iſt, die nur in einer vollſtän- digen ſyſtematiſchen Einheit hrer Erkenntniſſe völ- lige Zufriedenheit findet. Zuſammenliang der theoretiſclien und prahtiſolien Pſiloſopliiék. Lebergang von der Natun aurn Freylieit. Die theoretiſche Philoſophie, ſagt man, ſoll die Rea- lität des menſchlichen Wiſſens erweilen. Alle Reali- ) Kritik der pr. V. S. 163.