45
II. Gefahrenschutz.
Anfälle.
Zahlenangaben.
Die Gesamtzahl der Unfälle in den gewerblichen Betrieben beträgt im Jahre 1934: 23 208, im Vorjahre 1933: 17 065, darunter 95 bzw. 74 tödliche Unfälle. In den im Anhang befindlichen Übersichten — Tafel V und VL — sind die Unfälle nach Unfallursachen und Jn- dustriegruppen unterteilt. Gegen das Jahr 1933 ergibt sich somit eine Erhöhung der Unfälle um rund 36 v. H-, gegen das Berichtsjahr 1932 (15 397 Unfälle) sogar von 50°/„. Die immer mehr fortschreitende Belebung der Wirtschaft hat sich naturgemäß auch in einer Erhöhung der Unfälle bemerkbar gemacht. Einen Vergleich des Verlaufes der Unfallzahlen in den früheren Jahren von 1929 ab, dem letzten Jahre einer Vollbeschäftigung, gibt die zeichnerische Darstellung. Man kann die Unfallzahlen des Jahres 1934 etwa denen von 1930 gleichsetzen. Auffällig ist die gesteigerte Unfallhäufigkeit im Baugewerbe (gegenüber 1932 um rund 90 v. H.). Die starke Erhöhung der Bautätigkeit, die Arbeiten im freiwilligen Arbeitsdienst und der wertschaffenden Arbeitslosenfürsorge (Notstandsarbeiten) , die in reichlichem Maße zur Durchführung kamen, bilden hier die Ursache.
Eine genaue Feststellung des prozentualen Anteils der Unfälle auf die Gesamtzahl der Beschäftigten ist wegen des Fehlens einer allgemeinen badischen Gewerbestatistik nicht möglich.
Nach dem Geschlecht der Verletzten hat sich gegen das Vorjahr keine merkliche Verschiebung ergeben. Der Anteil der männlichen Arbeiter an der Gesamtunfallzahl beträgt rund 85 v. H., der weiblichen 11,7 v. H. und der Jugendlichen 3,3 v. H. Gegen das Jahr 1932 haben allerdings die Unfallzahlen der Jugendlichen eine auffallende Erhöhung erfahren, von 271 auf 764, was die durchschnittliche Erhöhung in der Gesamtzahl (36 v. H.) um ein Mehrfaches übertrifft. Wie aus der Unfallübersicht vX zu ersehen ist, treten hier besonders die Unfälle jugendlicher Arbeitnehmer in der Gruppe 6 Arbeitsmaschinen (Metallverarbeitung), sodann in der Gruppe ü (feuergefährliche Stoffe u. ä.), Ll (Zusammenbruch) und X (Fall von Leitern) sowie tz (Auf dem Wege von und zur Arbeit) und 8 (Sonstige) in Erscheinung. Hier zeigt sich die Gefahr, die in der Verwendung von Jugendlichen an Maschinen liegt.
Bei den Unfallursachen läßt sich wie in den vergangenen Jahrm immer wieder feststellen, daß die Transportunfälle (Gruppe L) die erste